Nach Pluto-Vorbeiflug: NASA-Sonde New Horizons meldet sich zurück

Die NASA konnte wieder ein Funksignal der Sonde New Horizons empfangen. Damit scheint sicher, dass das Manöver ein Erfolg war und nun jede Menge Daten zu erwarten sind. Bis die alle auf der Erde sind, wird es aber dauern.

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NASA-Diagramm

Es hat geklappt.

(Bild: NASA)

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NASA-Chef Charles Bolden (2 v.r.) feiert mit Missions Operation Manager (MOM) Alice Bowman (r.) die erfolgreiche Rückmeldung.

(Bild: NASA/Bill Ingalls)

Die NASA feiert eine "historische Nacht": Die Sonde New Horizons ist am Zwergplaneten Pluto vorbeigeflogen und hat kurz vor drei Uhr MESZ wieder Kontakt mit der Erde aufgenommen. Jubel, rotweißblaue Fähnchen und stehende Ovationen prägten die Stimmung im John Hopkins Labor in Maryland. Digital stellten sich prominente Gratulanten ein, von Stephen Hawking mit einer Videobotschaft bis zu US-Präsident Barack Obama per Twitter.

Das erste Funksignal New Horizons nach dem Vorbeiflug am Pluto brachte noch keine wissenschaftlichen Ergebnisse oder neue Fotos, sondern Telemetriedaten der Sonde selbst. Das war so geplant. Aus diesen Informationen geht hervor, dass es New Horizons gut geht, dass sie ihren Kurs hält und die vorausberechnete Menge an Speichersektoren belegt ist. Daraus schließen die Verantwortlichen der NASA, dass auch tatsächlich wissenschaftliche Informationen im geplanten Ausmaß gesammelt wurden.

Pluto-Sonde New Horizons (67 Bilder)

Plutos Oberfläche
(Bild: NASA/Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/Southwest Research Institute)

Ab Mittag (MESZ) sollen die ersten auf der Erde eintröpfeln. Die neuen Daten sollen Bilder mit zehnmal höherer Auflösung enthalten, als die bisher veröffentlichten Aufnahmen aufweisen. "Ich kann gar nicht darauf warten, was Präsident Obama sagt, wenn er die Fotos von der größten Annäherung sieht, und die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die daraus gewonnen werden", sagte John Grunsfeld, einer der Manager der NASA-Abteilung für wissenschaftliche Missionen.

Pluto-Mission New Horizons

Fast zehn Jahre lang flog die NASA-Sonde New Horizons zum Pluto. Als erste Sonde überhaupt passiert sie den Zwergplaneten, um ihn aus der Nähe zu erforschen.

New Horizons dringt in den kommenden Jahren in den Kuiper-Gürtel vor, der zehntausende größere Objekte (ab 100 Kilometer Durchmesser) und unzählige kleinere enthalten soll. Im Herbst soll über die weitere Gestaltung der Mission entschieden werden. Gerne würde das Missionsteam einige Objekte im Kuiper-Gürtel erforschen. Doch dafür muss es sich erst ein Budget erstreiten.

Derweil wird die Sonde ihren Speicherinhalt zur Erde funken. Weil das nur mit einigen wenigen tausend bit/s passiert, wird das über ein Jahr dauern. Wissenschaftler erhoffen sich aus den Pluto-Daten neue Erkenntnisse – und neue Rätsel. (ds)