Telefonica tritt Club der Sonera-Interessenten bei
Die mehrheitlich noch staatliche finnische Telefongesellschaft Sonera kann sich ĂĽber immer mehr Kaufinteressenten freuen.
Die mehrheitlich noch staatliche finnische Telefongesellschaft Sonera kann sich über immer mehr Kaufinteressenten freuen: Jetzt teilte auch die spanische Telefongesellschaft Telefonica mit, dass sie "definitiv daran interessiert ist, Sonera möglicherweise zu erwerben". Erst gestern berichtete das Wall Street Journal, dass eine Reihe von europäischen Telefongesellschaften, darunter die Deutsche Telekom und die kürzlich von France Telecom aufgekaufte britische Mobilfunkgesellschaft Orange, an Sonera interessiert seien. Die Times wusste sogar schon zu berichten, dass sich das Management von Sonera mit Hans Snook, dem Chef von Orange, und Michel Bon, dem Chef von France Telecom, zu ersten Übernahmegesprächen getroffen hätte.
Die spanische Telefongesellschaft hat allerdings allen anderen Kaufinteressenten eines voraus: Zusammen mit Sonera bildet sie das Konsortium 3G, das derzeit in Mainz um eine deutsche UMTS-Lizenz mitbietet. Ursprünglich gehörte diesem Konsortium auch Orange an; die Briten mussten aber aus 3G ausscheiden, nachdem Orange an France Telecom verkauft worden war. Laut Versteigerungsreglement darf sich jedes Unternehmen nur einfach um eine UMTS-Lizenz bewerben, da aber France Telecom auch über MobilCom für eine Lizenz bietet, musste sich Orange zurückziehen.
Nach dem Ausscheiden von Orange galt 3G eigentlich nur noch als Zählkandidat – bislang bietet das Konsortium aber munter in der Auktion mit. Dies darf vermutlich als Zeichen gewertet werden, dass die Zusammenarbeit zwischen Telefonica und Sonera gut funktioniert, was wiederum eine gute Grundlage für eine Fusion beider Unternehmen wäre.
Die Börsen nahmen die Interessenbekundung von Telefonica positiv auf: Telefonica konnte an der Börse in Madrid leicht zulegen und wird gegenwärtig mit rund 25 Euro gehandelt. Sonera profitierte von dem Interesse aus Spanien sehr viel mehr: Der Kurs stieg bis zum Nachmittag um sechs Prozent, die Aktien kosteten in Helsinki um 16.20 Uhr (Ortszeit) 44,20 Euro. (chr)