Tone Analyzer: Dank IBMs Watson Zoff mit Kollegen vermeiden

Mit dem Tone Analyzer bietet IBM Nutzern ein Werkzeug, das den Ausdruck eines Texts auf seinen emotionalen, sozialen und stilistischen Ton untersucht. Entwickler können es auch in eigene Projekte integrieren.

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Dunkles Büro
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Zwischen Mitarbeitern können gut gemeinte aber schlecht formulierte E-Mails schnell für Ärger sorgen – auch geschriebene Wörter tragen einen Unterton mit sich, eine schlechte oder unpassende Wahl des Ausdrucks kann nicht nur im Büro für eine schlechte Stimmung sorgen. Um Nutzern beim Verfassen des angemessenen Texts zu helfen, hat IBM den Tone Analyzer für die KI-Plattform Watson entworfen.

Dabei untersucht das System den eingegebenen Text in drei Ton-Kategorien: emotional, sozial und stilistisch. Erstere teilt sich in Positiv, Negativ und Verärgert mit weiteren Untergruppen ein. Bei der zweiten Kategorie gibt es Offenheit, Einverständnis und Pflichtbewusst. Beim Stil geht Watson von einem analytischen, zuversichtlichen oder zaghaften Ton aus.

Abscheulich: Bei den Versen Saurons dominiert sein sozialer Ausdruck, der stilistisch Zuversicht ausstrahlt. Doch auf der emotionalen Ebene sollte der Herr Mordors noch nachbessern.

Bisher funktioniert das Werkzeug ausschließlich mit Texten auf Englisch und befindet sich noch in einer experimentellen Phase. Dennoch können Entwickler das System schon auf eigenen Webseiten einbinden. Als Einsatzgebiet kann sich IBM neben korrekten E-Mails an Mitarbeiter auch das Aufbauen des Rufs einer Firma oder Werbemaßnahmen vorstellen. Im privaten Bereich sollen sich so Mitteilungen wie auf Facebook vorher noch einmal vom Rechner hinsichtlich des richtigen Tons absegnen lassen.

Beim Test schlägt der Tone Analyzer noch eine reichlich nichtssagende E-Mail des Managers an sein Team vor, die vor allem durch soziale Kompetenz glänzt. Beim Durchschauen markiert Watson die Kategorien farbig und schlägt beim Klick auf ein Wort Alternativen vor – so wäre "disappointing" durch "unsatisfactory" zu ersetzen.

Interessanter ist da schon der Umgang mit gravierenderen Aussagen, zum Beispiel Saurons Versen beim Schmieden des Einen Rings. So dominiert für den Herrn von Mordor ebenfalls der soziale Ton, der sich durch Offenheit auszeichnet. Stilistisch drückt er sich durch Zuversicht aus. Jedoch kreidet Watson die negativen Emotionen an und schlägt vor "doomed" durch "unfortunate" oder "lie" durch "stretch out" zu ersetzen.

Unter tone-analyzer-demo.mybluemix.net können Interessierte das Werkzeug kostenlos testen. In einem Blogeintrag stellt IBM außerdem vor, wie Entwickler es über die Developer Cloud einsetzen können. (fo)