Studie: Nutzer sorgen sich um Missbrauch persönlicher Daten

Trotz zahlreicher Meldungen zu Hackerangriffen und Spionagevorfällen sorgen sich die Menschen hierzulande weniger um Cyberrisiken als vielmehr um den potenziellen Missbrauch ihrer persönlichen Daten.

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Fitness-Armbänder

(Bild: dpa, Britta Pedersen/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Ute Roos

Viele Menschen in Deutschland sehen die Vernetzung von Geräten im Haushalt oder Anwendungen von Fitnessarmbändern mit kritischen Augen. Das ergab eine repräsentative Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Deutschen Telekom.

Zwar sehen 42 Prozent der Befragten den positiven Nutzen, denn solche Armbänder könnten beispielsweise Daten direkt an einen Arzt übermitteln. Dieser kann dann etwa bei auffälligem Herzschlag oder ungewöhnlichen Blutdruckwerten direkt reagieren. Doch ebenso viele Nutzer wollen nicht, dass Daten automatisch an den Arzt übertragen werden. Sie möchten selbst bestimmen, was der Arzt sehen darf. Hinzu kommen Zweifel am korrekten Funktionieren der Technik.

Auch in Bezug auf die Vernetzung ihrer Haushaltsgeräte sind viele Verbraucher skeptisch, etwa bei der Steuerung der Heizung via App. 42 Prozent der Befragten wünschen nicht, dass registriert wird, wann sie zuhause sind und wann nicht. Fast ebenso viele (38 Prozent) wollen lieber ihre Heizung selbst einstellen. Und ein Viertel der Befragten schließlich befürchtet, dass ihre Daten in die falschen Hände geraten könnten.

Überraschend gesunken im Vergleich zur Vorgängerstudie ist dagegen das subjektive Bedrohungsgefühl in Sachen Überwachung: Befürchteten im Vorjahr noch 19 Prozent der Befragten, dass Staaten wie die USA oder China die Telefon- und Internetverbindungen deutscher Bürger abhören könnten, so sank die Zahl nun auf 15 Prozent. Ein wachsendes Risiko sehen 70 Prozent jedoch beim Missbrauch persönlicher Daten durch Unternehmen und 68 Prozent beim Datenbetrug im Internet. Bereiche, in denen die Studienteilnehmer ebenfalls zunehmende Risiken befürchten, sind Altersrisiken wie Armut oder Pflegebedürftigkeit, Naturkatastrophen und Terroranschläge.

Insgesamt, so der rückblickende Vergleich mit der Vorjahresstudie, fühlen sich die Menschen in Deutschland sicherer als im vergangenen Jahr. Der auf Basis der repräsentativen Umfrage errechnete Risikoindex sank von 499 auf 490 Indexpunkte, signifikant stieg allerdings die Furcht vor Terroranschlägen. Befragt wurden rund 1400 Personen ab 16 Jahren. (ur)