"Mini-Lizenzen": Musikautoren wollen mehr Geld von Apple Music, Spotify & Co.

Die deutschen Berufsverbände der Komponisten, Textdichter und Musikverleger fordern höhere Gebühren von den Streaming-Anbietern.

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Spotify

(Bild: dpa, Daniel Bockwoldt/Archiv)

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Deutsche Komponisten, Texter und Musikverleger wollen einen größeren Anteil an den Einnahmen von Musikdiensten im Internet. Der Deutsche Komponisten-Verband (DKV), der Deutsche Textdichter-Verband (DTV) und der Deutsche Musikverleger-Verband DMV forderten in einem gemeinsamen Appell Streaming-Anbieter wie Apple Music, Spotify, Deezer, Napster oder Tidal auf, mehr zu zahlen. Derzeit herrschten "völlig unangemessenen Mini-Lizenzen" vor.

Die fünfzehn größten Anbieter machten in Deutschland allein im ersten Halbjahr 2015 einen Umsatz von über 100 Millionen Euro, die Kreativen würden an den Einnahmen aber nicht angemessen beteiligt, erklärten die betroffenen Berufsverbände.

Sie schlugen eine feste Aufteilung vor: Danach sollten die Musikdienste 20 Prozent bekommen, die verbleibenden 80 Prozent sollten je zur Hälfte an Label und Künstler einerseits und an Autoren und Verleger andererseits verteilt werden.

Derzeit werden die Einnahmen zumeist im Verhältnis 70 zu 30 verteilt, wobei Label und Künstler deutlich mehr erhalten als Komponisten, Textdichter und Musikverleger. Für diese Gruppe drohe das Geschäft "zu einem Millionengrab" zu werden, "weil die Streaming-Dienste zwar weltweit viele Millionen Euro abgreifen, aber die Kreativen nicht angemessen beteiligen".

Kritik übten DKV, DTV und DMV aber auch an den Plattenfirmen, die den größten Teil der Streaming-Einnahmen erhalten, davon aber nur kleine Teile an die Interpreten weiterleiten. (mit Material von dpa) / (bsc)