Windows 10: Geräte mit Vorinstallation lassen auf sich warten

Microsofts neues Betriebssystem ist seit Mittwoch erhältlich, doch Notebooks, Tablets und Desktop-PCs mit vorinstalliertem Windows 10 machen sich bislang rar.

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Windows 10

(Bild: dpa, Terry Myerson/Archiv)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Florian Müssig

Medions 15-Zoll-Notebook Akoya E6416 mit Windows 10

(Bild: Medion)

Zu den wenigen Systemen mit vorinstalliertem Windows 10 gehören zur Einführung des neuen Betriebssystem Medion-Geräte, die bei Aldi verkauft werden: Bei Aldi Nord gibt es den 15,6-Zöller Akoya E6416 mit Core i3, 500er-Platte und 1366er-Bildschirm für 400 Euro, bei Aldi Süd sind eine besser ausgestattete Variante des E6416 (Core i5, 1 TByte Speicherplatz, Full-HD-Bildschirm) für 500 Euro und der gleich teure Desktop-PC Akoya P5284 erhältlich.

Mehr Infos

Windows 10 - Ein Blick auf die neuen Funktionen:

Zu Windows 10 siehe auch den Schwerpunkt in c't:

Zur biometrischen Anmeldung für Windows 10:

Anpassungen an die Neuerungen des Betriebssystems, die über eine klassische Nutzung als Notebook beziehungsweise Desktop-PC hinausgehen, fehlen jedoch: Mangels Touchscreen, Hybrid-Bauweise oder RealSense-Kamera klappen bei den Notebooks weder die Fingerbedienung noch das automatische Umschalten zwischen Tablet- und Desktop-Modus (Continuum) oder das Login per Windows Hello. Immerhin nimmt die digitale Assistentin Cortana auf den Notebooks Eingaben per Sprache entgegen, beim Desktop-PC muss dazu erst ein Mikrofon angeschlossen werden.

In einigen Online-Shops sind seit kurzem Gaming-Notebooks von MSI und Schenker mit vorinstalliertem Windows 10 gelistet und mitunter sofort verfügbar. In ihnen stecken die High-End-Grafikchips GeForce GTX 965M, GTX 970M oder GTX 980M, die das zu Windows 10 gehörende DirectX 12 inklusive Direct3D-Featurelevel 12_1 unterstützen. Spiele, die darüber mit neuen Grafikeffekten auftrumpfen, gibt es derzeit aber noch nicht. Und wer bereits ein Notebook mit den genannten GPUs besitzt, aber noch Windows 8.1 nutzt, der kommt nach dem derzeit kostenlosen Upgrade auf Windows 10 ebenfalls in den Genuss der neue Grafikschnittstelle.

Windows 10 (10 Bilder)

Windows 10 auf einem Surface Pro 3: Startmenü mit Kacheln.
(Bild: Screenshot)

Weil die Zeit zwischen der Fertigstellung von Windows 10 und dem Verkaufsbeginn arg kurz war, behelfen sich manche Hersteller mit Tricks. Beispielsweise hat Toshiba einige Notebooks der Serien Satellite C, L und P mit einem dedizierten Knopf ausgestattet, über den man die Sprachassistentin Cortana aufrufen kann. Ausgeliefert werden die Geräte vorerst allerdings noch mit Windows 8.1 – das Upgrade auf Windows 10 muss man selbst vornehmen. Mancher Hersteller bedient zudem erst einmal den Heimatmarkt: Die PC-Schwergewichte Dell und HP haben etwa in den USA bereits einige Windows-10-Geräte im Angebot, hierzulande aber nicht.

Zur Vorinstallation mancher Lenovo-Geräte gehört ReachIT, ein Aggregator von Cloud-Speicherplätzen. Unter Windows 10 soll Cortana Zugriff auf diesen Datenpool bekommen, doch fertig geworden ist die überarbeitete App noch nicht: In China und den USA läuft noch ein öffentlicher Beta-Test. Deutsche Lenovo-Kunden werden derzeit unspezifisch auf Herbst vertröstet.

Apropos Herbst: In wenigen Monaten dürfte das Angebot an Geräten mit vorinstalliertem Windows 10 deutlich besser aussehen als jetzt. Nicht nur, weil bis dahin mehr Zeit ins Land gegangen sein wird, in der die Hersteller die Vorinstallationen bekannter Barebones aktualisieren konnten, sondern auch, weil mit Skylake Intels nächste Core-i-Generation ansteht – zum Weihnachtsgeschäft gibt es also viel neue Hardware für und mit Windows 10. (mue)