Siggraph 2015: Profi-Grafikkarten Quadro M4000 und M5000 mit 8 GByte Speicher
Die Quadro-Grafikkarten Quadro M4000 und M5000 hat Nvidia auf der Grafik-Messe Siggraph vorgestellt. Sie richten sich an Profis und bieten 8 GByte Videospeicher.
Nvidia hat auf der Siggraph zwei neue Profi-Grafikkarten vorgestellt: die Quadro M4000 und Quadro M5000. Wie schon beim Flaggschiff Quadro M6000 steht das M nicht etwa für "Mobil", sondern für "Maxwell" und weist daher auf die Architektur des Grafikchips hin. Beide Grafikkarten sind für professionelle Anwendungen gedacht, etwa zum Designen, Konstruieren oder Raytracen. Ihr 8 GByte großer Videospeicher bietet für große Texturmengen, Displaylisten oder Compute-Daten ausreichend Platz.
Hohe Rechenleistung, geringe Leistungsaufnahme
Mit den genauen Spezifikationen knausert Nvidia noch. Klar ist: Im Unterschied zur Quadro M6000 sitzen auf den neuen Quadro-Grafikkarten keine GM200-, sondern GM204-Grafikchips mit 1664 Kernen (M4000) oder 2048 Kernen (M5000). Die verwendeten GPUs ähneln also jenen auf den Consumer-Grafikkarten GeForce GTX 970 und GTX 980 und eignen sich nicht für anspruchsvolle Dual-Precision-Berechnungen.
Wie Nvidia den 8 GByte großen Speicher bei der M4000 angebunden hat, ist unklar. Laut Nvidia beträgt die Speicherbandbreite der Karte 192 GByte/s, die Rechenleistung bei einfacher Genauigkeit 2,6 Billionen Gleitkommaoperationen pro Sekunde (2,6 TFlops). Über vier normalgroße DisplayPorts steuert sie vier 4K-Displays gleichzeitig an. Die maximale Leistungsaufnahme gibt Nvidia mit 120 Watt an. Diese Daten weisen darauf hin, dass die GPU im Vergleich zur GTX 970 wesentlich langsamer läuft. Zum Vergleich: Die GTX-970-GPU läuft mit 1050 MHz, erreicht so 3,49 TFlops und schluckt 145 Watt. Im Unterschied zur GTX 970 nimmt die schmale Quadro M4000 dafür nur einen Gehäuse-Steckplatz ein.
Quadro M5000: 65 Prozent schneller als M4000
Die Quadro M5000 ist wesentlich leistungsfähiger und kommt in ihrer Rechenleistung fast an die Consumer-Version GeForce GTX 980 heran (4,3 statt 4,6 TFlops). Allerdings hat die Quadro mehr Speicher (ECC-geschützt), steuert vier 4K-Displays an, bietet noch einen zusätzlichen DVI-Anschluss und verheizt 150 statt 165 Watt. Die Speicherbandbreite liegt dank 256-Bit-Interface bei 211 GByte/s.
Wieviel die neuen Quadros kosten sollen, hat Nvidia nicht bekannt gegeben. Sicher ist, dass sie wesentlich mehr kosten als die Consumer-Varianten: Nvidia lässt sich den zertifizierten Treiber, die 10-Bit-Fähigkeit und die Zertifizierung für bestimmte Profi-Programme gut bezahlen.
Update: Die Quadro M4000 kostet laut PNY 1379 Euro (inkl. MwSt), die Quadro M5000 2999 Euro.
Update 2: Wie uns PNY mitteilte, eignen sich die neuen Grafikkarten auch zum Betrieb von 8K-Displays mit 60 Hz und 30 Bit Farbtiefe. Dafür sind vier DisplayPort-1.2-Links nötig.
Quadro M4000 | Quadro M5000 | Quadro M6000 | |
Hersteller | Nvidia | Nvidia | Nvidia |
Codename | Maxwell GM204 | Maxwell GM204 | Maxwell GM200 |
Transistoren | 5,2 Mrd. | 5,2 Mrd. | 8 Mrd. |
Fertigungprozess | 28 nm | 28 nm | 28 nm |
Shader-ALUs | 1664 | 2048 | 3072 |
Shader-/Speichertaktfrequenz | 773 MHz (Turbo: 773 MHz) / 3005 MHz | 861 MHz (Turbo: 1038 MHz) / 3305 MHz | 988 MHz (Turbo: 1114 MHz) / 3306 MHz |
Theoretische Rechenleistung SP | 2,6 TFlops | 4,3 TFlops | 6,07 TFlops |
DirectX / OpenGL/ OpenCL | 12 / 4.5 / 1.2 | 12 / 4.5 / 1.2 | 12 / 4.5 / 1.2 |
Speichergröße | 8 GByte GDDR5 | 8 GByte GDDR5 | 12 GByte GDDR5 |
Datentransferrate | 192 GByte/s | 211 GByte/s | 317 GByte/s |
Stromversorgung | 1 × 6-pin | 1 × 6-pin | 1 × 8-pin |
Kühlung | Single-Slot, aktiv | Dual-Slot, aktiv | Dual-Slot, aktiv |
Kopplungsfähig | ja (SLI) | ja (SLI) | ja (SLI) |
TDP | 120 Watt | 150 Watt | 250 Watt |
ECC-Speicherschutz | nein | ja | ja |
Frame-/Genlock über Zusatzkarte | ja | ja | ja |
Ausgänge | 4 × DP 1.2 | 4 × DP 1.2, Dual-Link-DVI | 4 × DP 1.2, Dual-Link-DVI |
Gleichzeitig nutzbare Bildschirme | 4 | 4 | 4 |
geeignet für 4K | ja (maximal 4096×2160) | ja (maximal 4096×2160) | ja (maximal 4096×2160) |
4K-Multimonitor-Betrieb | 4 × 4K bei 60 Hz und 30bit | 4 × 4K bei 60 Hz und 30bit | 4 × 4K bei 60 Hz und 30 Bit |
8K-Betrieb | 1 × 8K bei 60 Hz und 30bit - vier DP 1.2 Links | 1 × 8K bei 60 Hz und 30bit - vier DP 1.2 Links | 1 × 8K bei 60 Hz und 30bit - vier DP 1.2 Links |
Preis inkl. 19% MwSt. | 1379 Euro | 2999 Euro | 6000 Euro |
(mfi)