Parallels Desktop 11 für den Mac mit voller Windows-10-Unterstützung

Wer sich als Mac-Nutzer für Microsofts Sprachassistentin Cortana interessiert, kann sie in einer virtuellen Maschine nun dauerhaft ins System integrieren. Parallels Desktop 11 bringt weitere Neuerungen – und ein erweitertes Geschäftsmodell.

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Parallels Desktop 11 auf dem Mac

Parallels Desktop 11.

(Bild: Hersteller)

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Paralles hat wie angekündigt Version 11 seiner Virtualisierungsumgebung Parallels Desktop für den Mac veröffentlicht. Mit dem Update liefert der Hersteller eine vollständige Windows-10-Unterstützung nach. Das Microsoft-System lässt sich dabei auf Wunsch tief in OS X integrieren – auch die Sprachassistentin Cortana steht dann bei laufender VM jederzeit zur Verfügung, selbst wenn Windows 10 nicht im Vordergrund ist. Umgekehrt stehen Mac-Funktionen wie die Dokumentenvorschau QuickLook auch in der Windows-VM bereit.

Parallels Desktop 11 ist zudem für OS X 10.11 El Capitan vorbereitet, das im Herbst erscheint und sich derzeit in einer Betaphase befindet. Der Hersteller hat einige Funktionen beschleunigt. So sollen VMs bis zu 50 Prozent schneller booten und herunterfahren und Dateioperationen bis zu 20 Prozent flotter geworden sein. Ein neuer "Travel Mode" für Notebooks spart Strom. Verbessert wurde auch die Windows-Drucker-Unterstützung und die Darstellung von Windows-Benachrichtigungen unter OS X.

Mit dem Update erweitert Parallels auch sein Geschäftsmodell. So gibt es zwar weiterhin eine Standardversion der App zum Preis von 80 Euro (Upgrade: 50 Euro), zusätzlich kann der Kunde aber auch Pro- beziehungsweise Business-Versionen im Abo erwerben. Hier liegt der Preis bei 100 Euro im Jahr.

Dafür gibt es einige Zusatzfunktionen: Der Remote-Desktop-Dienst Parallels Access steht länger als nur drei Monate kostenlos zur Verfügung, es gibt ein Microsoft-Visual-Studio-Plug-in für Entwickler und Parallels will Testwerkzeuge wie Docker, Chef und Jenkins direkt unterstützen. Zudem können leistungsfähigere VMs mit bis zu 64 GByte RAM (Standard: bis zu 8 GByte) und 16 virtuellen CPUs (Standard: bis zu 4) genutzt werden. Auch die Netzwerkoptionen sind bei der Pro- beziehungsweise Business-Version umfangreicher.

Wer Windows 10 unter der Vorversion Parallels Desktop 10 nutzen will, kann dies übrigens tun – ein in der Mac & i-Redaktion durchgeführtes Upgrade einer Windows-8-VM verlief problemlos. Allerdings gibt es dort die enge Systemeinbindung, die Parallels Coherence nennt, nicht. Diese ist Parallels Desktop 11 vorbehalten. (bsc)