Nach Bundestags-Hack: Lammert will keine verzweifelten Anrufe zu neuem Computersystem

Am Donnerstag soll das Rechnersystem des Bundestags abgeschaltet und überarbeitet werden. Bundestagspräsident Lammert ermahnt alle Abgeordneten, sich mit der Prozedur zur Wiederanmeldung zu befassen.

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Reichstagsgebäude in Berlin

(Bild: dpa, Gregor Fischer/Archiv)

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Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat die Abgeordneten vor der für Donnerstagabend geplanten Abschaltung des Computersystems eindringlich ermahnt, sich rechtzeitig mit der Wiederanmeldung vertraut zu machen. Er wolle verzweifelte Anrufe von Kollegen vermeiden, "sie hätten gehört, ab Montag wäre das System wieder verfügbar – sie kämen nur nicht rein". Nach einem schweren Hackerangriff soll das IT-System des Bundestags abgeschaltet und im Laufe des Wochenendes komplett überarbeitet werden.

Unmittelbar vor der Griechenland-Abstimmung erläuterte Lammert am Mittwoch ausführlich im Plenum, dass man bei der Wiederanmeldung am kommenden Montag sein Passwort ändern müsse. Bei PCs werde man über die Anmeldemaske durch das "Passwortänderungsverfahren" geführt. Für das kompliziertere Verfahren bei Smartphones und Tablets gebe es eine Anleitung im Intranet, die man im Zweifelsfall rechtzeitig ausdrucken möge. Dies sei weder ein ungewöhnliches noch ein aufwendiges Verfahren – "aber es ist ein unverzichtbares Verfahren, wenn man im System arbeiten will".

Mitte Mai war bekannt geworden, dass Bundestagscomputer Ziel einer Cyberattacke geworden waren. Unbekannte hatten einen Trojaner ins “Parlakom” genannte Netzwerk des Bundestags geschleust und Daten abgezweigt. Die Auswirkungen waren schlimmer als zunächst gedacht: Zentrale Teile der Parlaments-IT müssen neu aufgesetzt werden. (axk)