Swisscom reoganisiert ihr deutsches Telekomgeschäft
Die schweizer Telefongesellschaft Swisscon will sich offenbar von Teilen ihrer Beteiligung an der Stuttgarter Festnetzgesellschaft Tesion trennen.
Der Schweizer Telekommunikationskonzern Swisscon will sich offenbar von Teilen ihrer Beteiligung an der Stuttgarter Telefongesellschaft Tesion trennen. Tesion ist ein Joint-Venture der Schweizer mit dem Stromversorger Energie Baden-WĂĽrttemberg (EnBW). Swisscom und EnBW sind bislang gleichberechtigte Partner bei Tesion.
Tesion bietet deutschen und speziell baden-württembergischen Kunden Telekommunikationsdienste an. Das Unternehmen verfügt über ein eigenes Glasfaser-Netz in Baden-Württemberg und der Schweiz. Für das laufende Jahr musste Tesion kürzlich die Umsatzerwartungen von 200 Millionen Mark auf 160 Millionen Mark heruntersetzen, da es Verzögerungen beim Ausbau des eigenen Glasfaser-Netzes gibt.
Renate Cosby, Sprecherin von Swisscom, bestätigte gegenüber c't, dass es Gespräche mit EnBW über eine Verändung der Anteilsstruktur gibt. Ob diese allerdings auf einen gänzlich Rückzug Swisscoms aus dem Joint-Venture Tesion hinauslaufen könnten, war bislang nicht zu erfahren. Auch gebe es bislang keinen Zeitplan, bis wann die Gespräche abgeschlossen sein könnten, sagte Cosby. EnBW-Sprecher Klaus Wertel bestätigte ebenfalls, dass es Gespräche gebe. Gegenstand sei eine Optimierung der "internen Abläufe" bei Tesion. Branchenkenner glauben zu wissen, dass es gerade in dem Bereich der "internen Abläufe" in letzter Zeit Abstimmungsprobleme zwischen Swisscom und EnBW gegeben habe.
Klar dementierte Cosby dagegen einen Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, in dem davon die Rede war, dass Swisscom ihren Anteil an dem Mobilfunkanbeiter Debitel von 74 Prozent auf 50 Prozent und eine Aktie reduzieren wolle. Nach dem Ausstieg von Debitel aus der UMTS-Auktion in Mainz am vergangenen Wochenende hat Swisscom seine UMTS-Strategie für Deutschland geändert: Man sei nun auf der Suche nach Partnern, über deren Lizenzen man UMTS-Dienste anbieten können, teilte Cosby mit. Dazu erwäge Swisscom auch eine Zusammenlegung der Mobilfunk-Aktivitäten von Swisscom mit Debitel. (chr)