Geld oder Daten! – Protest gegen Buchungskosten der Lufthansa

Die Lufthansa verlangt seit Anfang des Monats eine Extra-Gebühr von 16 Euro für eine Flugbuchung, die nicht auf dem eigenen Portal erfolgt. Kunden und Partner protestieren scharf, aber in dem Streit geht es gar nicht nur ums Geld, sondern um Daten.

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Streit um Buchungskosten: Lufthansa

(Bild: Aero Icarus, CC-BY-SA 2.0)

Lesezeit: 2 Min.

Großkunden und Vertriebspartner der Lufthansa protestieren gegenwärtig scharf gegen eine neue Gebühr, die die Airline erhebt, wenn Flüge nicht über das eigene System der Lufthansa reserviert werden. Doch nur vordergründig geht es dabei ums Geld: Lufthansa könne auf dem eigenen System deutlich mehr Daten über seine Kunden sammeln, schreibt c't im Artikel: "Buchungskosten: Ihre Daten sind der Lufthansa teuer".

Der Konzern selbst erklärt den Aufschlag von 16 Euro pro Buchung dagegen mit dem höherem Aufwand, der bei einer Buchung auf externen Reservierungssystemen anfalle, kann damit aber etwa den Deutschen ReiseVerband nicht überzeugen. Reisebüros können wegen der Gebühr nicht mehr mit den Lufthansa-eigenen Preisen konkurrieren.

Problematisch sei der Preisaufschlag trotzdem nicht unbedingt für den einzelnen Urlauber, der ab und zu fliege, aber für Großkunden wie Unternehmen. Dort könnten die Extra-Kosten leicht in die Millionen gehen, erklärt c't. Gleichzeitig könnten sie nicht einfach zum Lufthansa-Portal wechseln, weil in dem viele Funktionalitäten fehlten. Sollte es der Lufthansa trotzdem gelingen, mehr Buchungen auf die eigene Webseite zu bekommen, könnte sie aber in Zukunft schon vor der Buchung wichtige Informationen über die Kunden erhalten. Diese Datensammlung ist viel Geld wert, beispielsweise weil regelmäßige Geschäftsreisen identifiziert und die zugehörigen Flüge verteuert werden könnten.

Während Lufthansa das eigene Buchungsportal in den Vordergrund rückt, machen andere Fluggesellschaften bereits vor, wie man den externen Preisvergleich erschwert. So verbietet Delta Airlines einigen Preisvergleichern den Zugriff auf die eigenen Daten. Am Ende dieser Entwicklung könnte wieder eine mühsame Suche bei jedem Fluganbieter stehen. Das würde die großen Airlines stärken und den Kunden zusätzliches Geld kosten. Verschiedene Verbände haben deshalb die Behörden aufgefordert, gegen die Praxis von Lufthansa vorzugehen und einer verhängnisvollen Entwicklung vorzubeugen.

Lesen Sie die Details im Artikel bei c't online:

(mho)