Xerox erwartet Quartalsverlust
Nach Intel und Apple hat jetzt auch der Kopiergeräte- und Druckerhersteller Xerox die Anleger mit einer Gewinnwarnung geschockt.
Die Serie der Gewinnwarnungen reißt nicht ab: Jetzt hat der Kopiergeräte- und Druckerhersteller Xerox die Anleger mit einer Gewinnwarnung geschockt. Aber anders als Intel und Apple erwartet die Firma nicht nur einen geringeren Gewinn im dritten Geschäftsquartal 2000 als ursprünglich prognostiziert, sondern sogar einen deftigen Verlust. Gingen die Vorhersagen bislang von einem Quartalsgewinn über etwa 10 bis 15 Cent pro Aktie aus, so korrigierte Xerox diese Erwartungen nach unten auf einen geschätzten Verlust von 15 bis 20 Cent pro Aktie. Bei einem Aktienvolumen von rund 667 Millionen bedeutet dies einen Negativertrag von 100 bis 133 Millionen US-Dollar.
Nach Verlusten im ersten Geschäftsquartal, die allerdings auf eine Umstrukturierung von Xerox und den Kauf der Druckersparte von Tektronix zurückzuführen waren, machte das Unternehmen im zweiten Geschäftsquartal 2000 wieder einen Gewinn von rund 145 Millionen US-Dollar oder 19 Cent pro Aktie. Im dritten Geschäftsquartal 1999 blieben im Unterschied zu den nun erwarteten Zahlen für das gleiche Quartal dieses Jahres sogar noch 339 Millionen US-Dollar oder 47 Cent pro Aktie auf der Habenseite. Jetzt droht ein negatives Jahresergebnis: Bereits nach dem ersten halben Jahr hatten sich Verluste von 98 Millionen US-Dollar angesammelt. Wenn Xerox noch in die schwarzen Zahlen kommen will, müsste ein besonders gutes viertes Quartal gelingen.
Wie seine Leidensgenossen führt auch Xerox die Verluste auf stark zurückgegangene Umsätze wegen eines verstärkten Wettbewerbsdrucks und dem schlechten Euro-Kurs zurück. "Dieses Ergebnis ist enttäuschend und völlig inakzeptabel", sagten Paul Allaire und Anne Mulcahy, die Chefs von Xerox. Sie kündigten Kostensenkungen und eine aggressive Steigerungen der Profitablität im nächsten Jahr an. Die Börse quittierte die schlechten Meldungen mit einem Kurseinbruch: Gegenüber dem Schlusskurs vor der Gewinnwarnung verlor die Aktie 3,94 US-Dollar und schloss gestern mit einem Preis von 11,38 US-Dollar. (chr)