Medienbericht: Tausende Onlineshops auf falsche Namen angemeldet

Nach Recherchen des Radioprogramms NDR Info sind die Daten Tausender Internetnutzer missbraucht worden, um Onlineshops zu eröffnen und damit betrügerisch Kasse zu machen.

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Cyber-Kriminalität

(Bild: dpa, Tobias Hase)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Holger Bleich

Über die Shops werden offenbar gefälschte Produkte bekannter Marken angeboten. Auch Hunderte Deutsche sollen von dem Datenmissbrauch betroffen sein. Laut NDR Info hatten die Opfer zuvor Namen, Adresse und Kreditkartennummer bei Bestellungen in ähnlichen Onlineshops angegeben. Wochen oder Monate später seien mittels dieser Daten neue Domains angemeldet worden, auf denen Plagiate von Turnschuhen, Handtaschen oder Sonnenbrillen großer Markenhersteller angeboten werden.

Die tatsächlichen Verkäufer sitzen demnach offenbar in China, ihre Namen tauchen aber nirgends auf. NDR Info zufolge ist die Anzahl solcher mit falschen Identitäten angemeldeten Internetshops in den vergangenen Monaten explodiert. Das Radioprogramm zitiert den Hamburger Internetrechtler Dr. Klaus Lodigkeit, der demnach vor "rechtlichen Folgen für die Betroffenen" warnt, die angeblich für Forderungen gegen die betrügerischen Shops zunächst haften müssten.

Der Kölner IT-Anwalt Christian Solmecke beruhigt dagegen: "Wer nachweislich nichts von dem Online-Shop wusste, muss auch nicht haften. Betroffene sollten eine Strafanzeige erstellen, sobald sie von dem Datenklau erfahren." Ähnlich schätzen die Situation auch andere von heise online befragte Rechtsexperten ein. Auf jeden Fall kann die Abwehr von Haftungsansprüchen Zeit und Nerven kosten. (hob)