eora 3D: 3D-Laserscanner mit Smartphone-Herz auf Kickstarter

Was wie ein Ganzmetall-Telefonständer aussieht, ist ein 3D-Scanner, der sich über eine App auf dem iPhone oder Android-Smartphone steuern lässt. Das Mobilgerät erledigt nebenbei auch die Rechenarbeit.

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3D-Scanner eora 3D

(Bild: eora3D.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Peter König

Viele Smartphones bieten inzwischen genügend Rechenpower für die aufwändigen Berechnungen, die bei 3D-Scans nach dem Lichtschnitt-Verfahren anfallen. Das hat die Entwickler des Laserlinien-3D-Scanners eora 3D auf die Idee gebracht, ein solches Telefon zum Kern ihrer Konstruktion zu machen, für die derzeit eine Finanzierungskampagne auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter läuft. Das Telefon wird dabei über Bluetooth 4.0 an den eigentlichen Scanner angeschlossen, der über eine App für iOS oder Android bedient wird.

Nun ist es keine wirklich neue Idee, aus einem Smartphone einen mobilen 3D-Scanner zu machen. Während aber andere Apps wie 123D Catch von Autodesk, die experimentellen Lösungen MobileFusion von Microsoft oder Aquilaviz von der ETH Zürich nach dem Prinzip der Photogrammetrie ganz ohne Laser arbeiten, gibt es recht wenige Linienlaser-Ansätze für das Smartphone. Und auch von denen unterscheidet sich eora 3D deutlich. So handelt es sich zum Beispiel beim Bevel von Matter and Form um einen Aufsteck-Laserprojektor für das Smartphone, das dann frei Hand um das zu scannende Objekt geführt wird – im Unterschied dazu spannt man das Telefon bei eora 3D in eine Halterung, die fest mit einer aus Aluminum gefrästen Säule verbunden ist. Oben in der Säule ist der drehbar angeordnete Laser angebracht, der die grüne Lichtlinie über das Objekt schwenkt, um seine Form abzutasten.

Das Objekt soll dabei bis zu einem Meter entfernt befinden können und auch maximal einen Meter hoch und breit sein dürfen. Die Genauigkeit soll bei unter 0,1 Millimetern liegen. Ein Detail der Oberfläche muss laut Hersteller mindestens 0,25 Millimeter groß sein, um erfasst zu werden.

Wird der Scanner alleine eingesetzt, erfasst er natürlich nur eine Seite des Objekts; komplett lassen sich damit höchstens Reliefs erfassen. Für Rundumscans ist zusätzlich eine kleine Drehplattform im Angebot, die ebenfalls über Bluetooth angebunden wird und deren Bewegung mit dem Schwenken des Lasers synchronisiert wird. In dieser Kombination dürfte der Scanner von eora 3D das Kernproblem der meisten anderen Drehteller-3D-Laserscanner vermeiden: Bei diesen sind die ein oder zwei fest montierten Linienlaser stets auf das Drehzentrum des Objekts gerichtet; die Auflösung nimmt daher zwangsläufig desto mehr ab, je größer ein Objekt ist. Allerdings ist der Drehteller nur für Objekte bis maximal 20 Zentimeter Höhe ausgelegt.

Die Kampagne bei Kickstarter läuft noch fast einen Monat, hat ihr Finanzierungsziel von 80.000 US-Dollar aber schon längst überschritten. In begrenzter Zahl kann man noch für ein Gerät zum Preis von 230 US-Dollar (zuzüglich 25 US-Dollar Versand) optieren; der reguläre Preis soll später bei 330 US-Dollar liegen. Wer auch den Drehteller haben will, muss mindestens 290 US-Dollar investieren. (pek)