Red Hat verärgert Open-Source-Gemeinde

Red Hats Technikchef Michael Tiemann bezeichnet Red Hat als Urheber der Open-Source-Revolution.

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Michael Tiemann, Technik-Chef von Red Hat, hat auf einer Tagung den Unmut der Open-Source-Gemeinde auf sich gezogen. FĂĽr ihn ist Red Hat offensichtlich der Urheber des Open-Source-Erfolgs: Er behauptete, "wir haben die Open-Source-Revolution gestartet". Dagegen nahm man Tiemanns Aussagen, Red Hat habe die Konkurrenz im Linux-Lager besiegt, vergleichsweise gelassen hin, meint der amerikanische Newsdienst CNET.

Empört über die Rede äußerte sich Eric Raymond, Verfasser des berühmten Papiers The Cathedral and the Bazaar, das den Open-Source-Entwicklungsprozess beschreibt. Raymond sieht vor allem Richard Stallman, der 1984 die GNU-Bewegung gründete, und unter anderem natürlich auch sich selbst als Initiator der Open-Source-Bewegung. Red Hat betrat hingegen erst später die Bühne.

Angesichts solcher "Urheber-Streitigkeiten" sollte man allerdings eines nicht übersehen: Tiemann war Mitbegründer der Firma Cygnus Software, die sich schon sehr früh für Open Source eingesetzt hat. Ende letzten Jahres hatte Red Hat die Firma dann übernommen. Für seine Ansprüche könnte Tiemann daher unter Umständen doch eine gewisse Berechtigung reklamieren. (vza)