Dolby setzt Entwickler "freier" AAC-Encoder unter Druck
In einer E-Mail fordern die Lizenzinhaber des MP3-Nachfolgers AAC Webseitenbetreiber, die unlizenzierte AAC-Software zum Download anbieten, zur Entfernung des Codes auf.
Die Lizenzinhaber des MP3-Nachfolgeformats AAC (Advanced Audio Coding), AT&T Laboratories, Dolby Laboratories, Fraunhofer Gesellschaft und Sony, holen zum Schlag gegen Entwickler "freier" AAC-Implementierungen aus. Ende letzter Woche bekam Menno Bakker, Programmierer des Freeware AAC-Encoders (FAAC), eine E-Mail der Dolby Laboratories Licensing Corporation, die von ihn die Entfernung sämtlicher unlizenzierter AAC-Software von seiner Website verlangte. Alternativ könne er eine Lizenz für AAC erwerben. Bakker hatte FAAC als Sourceforge-Projekt entwickelt und seinen AAC-Encoder als Binär- und Quellcode zum Download angeboten.
Auch die Website des in Ausgabe 23/2000 von c't vorgestellten AAC-Encoders von Psytel ist seit Ende letzter Woche nicht mehr zu erreichen. Nach Aussagen des Entwicklers Ivan Dimkovic habe sein ISP den Account gelöscht und die Seiten entfernt – vermutlich um Ärger mit Dolby aus dem Weg zu gehen.
Während es eine kaum zu übersehende Zahl freier MP3-Encoder gab, die gegen Linzenzrechte verstießen, will man seitens der Lizenzgeber im Falle von AAC offensichtlich unlizenzierte Entwicklungen bereits im Keim ersticken. Allerdings ist der Quell-Code von FAAC weiterhin über Sourceforge zu beziehen. (vza)