Mauer Börsenstart der Telekom Austria

Direkt nach Erstnotierung der der Telekom Austria an der Wiener Börse rutschte der Kurs unter den Ausgabewert ab.

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  • dpa

Der Telekom Austria war am heutigen Dienstag wie erwartet kein guter Börsenstart beschert: Gleich am ersten Tag des Handels an der Wiener Börse gab der Kurs nach. Gegenüber dem Ausgabekurs von neun Euro rutschte er schnell um 5,45 Prozent nach unten auf 8,51 Euro. Später erholte er sich wieder auf 8,75 Euro.

Obwohl die Banken massive Stützungskäufe schon vor dem Börsengang angekündigt hatte, warnten viele Analysten vor der Aktie. Angesichts struktureller Probleme bei der Telekom Austria sei trotz des günstigen Ausgabekurses – er lag am unteren Ende der ursprünglich festgelegten Preisspanne von neun bis zwölf Euro – nicht mit einem schnell steigendem Kurs zu rechnen.

Der bisherige Eigentümer von 75 Prozent der Anteile, die staatliche Österreichische Industrieholding AG (ÖIAG), hatte wegen des schwierigen Börsenumfeldes für Telekom-Aktien nur 25,8 Prozent der Anteile statt der ursprünglich geplanten 28 Prozent angeboten. Der Erlös der Teilprivatisierung soll knapp 16 Milliarden Schilling – etwa 1,16 Milliarden Euro – betragen. Es handelt sich um den größten Börsengang in der österreichischen Wirtschaftsgeschichte.

Wegen des tiefen Ausgabekurses musste die Ă–IAG dem bisherigen MinderheitseigentĂĽmer, der Telecom Italia, 4,8 Prozent Gratisaktien ĂĽberlassen. Dies war 1997 beim Einstieg der Telecom Italia vereinbart worden. Damals hatte der neue Partner 25 Prozent der Telekom Austria-Aktien ĂĽbernommen. Nach der jĂĽngsten Privatisierung wird der Staat ĂĽber die Ă–IAG noch 44,4 Prozent des Aktienkapitals kontrollieren. Die Telecom Italia besitzt jetzt 29,8 Prozent, 25,8 Prozent sind im Streubesitz. (dpa) / (chr)