Fortran trifft Parallel Computing in LLVM
Die US-Verwaltung fĂĽr Nukleare Sicherheit will zusammen mit Nvidias PGI einen Open-Source Fortran Compiler fĂĽr LLVM entwickeln.
Der PGI-Fortran-Compiler soll Grundlage für einen geplanten Open-Source-Compiler dienen, der sich in die LLVM-Compiler-Infrastruktur einfügen soll. Initiator der Initiative ist die National Nuclear Security Administration (NNSA), die sich als Behörde des US-Energieministeriums mit der militärischen Nutzung der Kernenergie befasst. Dort gibt es umfassende High-Performance-Computing-Anwendungen mit Modulen in unterschiedlichen Programmiersprachen. Dort hat man offensichtlich festgestellt, dass die HPC-Community verstärkt LLVM im Zusammenspiel mit dem Clang-Compiler für C++-Anwendungen nutze, aber ein Fortran-Modul noch fehlt.
Fortran bleibt unersetzlich
Die Initiatoren verweisen in ihrer Ankündigung darauf, dass Fortran im Bereich des wissenschaftlichen Computings weiterhin verbreitet sei. Daher wollen drei Labors der NNSA zusammen mit Nvidia das auf mehrere Jahre angelegte Projekt vorantreiben. Der gesamte Quellcode soll den LLVM-Coding-Richtlinien folgen und nach dem Standard für LLVM-Unterprojekte veröffentlicht werden. Aktuell diskutiert die LLVM-Community über eine Änderung des Lizenzmodells: Chris Lattner hat vorgeschlagen, von der aktuell BSD-artigen auf die Apache-Lizenz umzuschwenken.
Die Portland Group war als eigenständiges Unternehmen auf Compiler für High-Performance Computing spezialisiert und unterstützte dabei neben C/C++ auch Fortran. 2013 erwarb Nvidia die Firma, die damit zur Tochter und gleichzeitig Marke der Entwicklerwerkzeuge wurde. Da moderne GPUs für parallele und gleichzeitig weniger rechenintensive Prozesse besser geeignet sind als CPUs, engagiert sich Nvida bereits seit längere Zeit im Bereich des parallelen Computings. (rme)