Sonic setzt auf die "Mini-DVD"

Die amerikanische Firma Sonic Solutions liefert ab sofort ein "Mini-DVD"-Autorensystem" für 99 US-Dollar aus. Mit dem myDVD genannten Programm soll der Anwender Multimediapräsentationen und digitale Urlaubsvideos im DVD-Format auf CD-R bannen können. Die Software, die sich vor allem an Einsteiger richten dürfte, erlaubt dem Anwender, per Drag & Drop interaktive Menüs zu erstellen, über die Bilder und Videos gestartet werden. myDVD unterstützt MPEG-1, MPEG-2, AVI und QuickTime inklusive Transcoder-Engine zur Konvertierung in MPEG. Zur Bebilderung stehen die gängigen Formate zur Verfügung.

Das fertige Projekte läßt sich wahlweise auf Festplatte speichern oder auf CD-R brennen. Laut Sonic lassen sich bis zu 20 Minuten Full-Motion-Video auf CD-R bannen, zudem soll myDVD automatisch einen DVD-Player auf die Disc speichern. Einen Player, der die fertigen Projekte von Festplatte abspielt, soll der Kunde ebenfalls bekommen. Diese CD-Rs, auf denen die Daten nach DVD-Standard geschrieben werden, werden bei Sonic cDVDs genannt.

Tatsächlich dürfte es sich um die so genannten Mini-DVDs handeln, die schon mit vielen DVD-Authoring-Programmen zuvor hergestellt werden konnten. Tatsächlich handelt es sich bei dem Programm um eine abgespeckte Version der DVD-Authoring-Software DVDit! von Sonic. Das wirft wiederum die Frage auf, ob Sonic bei myDVD die Datenrate der Videos begrenzt. Schließlich neigen MiniDVDs, auf denen Video mit hoher Rate gespeichert sind, auf PCs mit (relativ) langsamen CD-ROM-Laufwerken dazu, Probleme zu machen: Die Wiedergabe ruckelt. Und auch mit der neuen Bezeichnung wird Sonic kaum verhindern können, dass gewöhnliche DVD-Player trotz korrekten Formats die MiniDVD nicht abspielen – entweder, weil sie CD-Rs sowieso nicht lesen können, oder weil sie bei CD-Rs einfach keine DVD-Inhalte erwarten. Entsprechend wirbt Sonic auch nur mit der Wiedergabe auf PCs. (vza)