Cisco kauft "Web-Beschleuniger"

Cisco ĂĽbernimmt die Firma Netiverse, die Techniken entwickelt, die sie selbst "content-aware Switches" nennt.

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Von
  • JĂĽrgen Kuri

Cisco, Marktführer bei Internet-Routern, übernimmt die Firma Netiverse. Das Unternehmen, erst im August 1999 mit Hilfe von Venture Capital gegründet, entwickelt Techniken, die Netiverse selbst "content-aware Switches" nennt: Geräte, die Load Balancing und Routing nicht nur anhand von IP-Adressen oder TCP-Port-Nummern realisieren sollen, sondern auch anhand des Nutzinhalts von Datenpaketen. Vor allem bei der Auslieferung von Web-Inhalten an Clients erhofft sich Netiverse dadurch eine drastische Beschleunigung der Datenübertragung.

Obwohl die Firma noch in den Anfängen steckt, ist Netiverse Cisco 210 Millionen US-Dollar in Aktien wert. Bislang war Cisco schon mit 20 Prozent an Netiverse beteiligt. Offensichtlich verspricht sich Cisco, das Know-how der Firmengründer werde es schon richten: Sie arbeiteten beispielsweise beim ATM-Spezialisten Fore Systems, bei Centillion, Xyplex oder Berkley Networks in der Entwicklung von Switching-Techniken. Cisco kündigte an, das Content-Switching von Netiverse in absehbarer Zeit in die eigenen Netzwerkgeräte einzubauen. Anfang Mai hatte Cisco bereits ArrowPoint, einen Hersteller von Web-Switching- und Load-Balancing-Lösungen, für 5,7 Milliarden US-Dollar übernommen.

Macht Cisco so weiter, ĂĽbererfĂĽllt der Netzwerkkonzern das vom Chef John Chambers vorgegebene Plansoll: Ende 1999 kĂĽndigte Chambers an, im Jahr 2000 rund 20 bis 25 Firmen kaufen zu wollen. Netiverse ist die dreizehnte Ăśbernahme in diesem Jahr und der 61. Einkauf seit 1993. (jk)