adKiller macht Videos werbefrei
Videos ohne Werbung aufzeichnen: Der adKiller rückt den lästigen Unterbrechungen mit PC-Fernsteuerung und Informationen aus dem Internet zu Leibe.
Videos ohne Werbung aufzeichnen: Der adKiller rückt den lästigen Unterbrechungen mit PC-Fernsteuerung und Informationen aus dem Internet zu Leibe. Während einer Videoaufzeichung holt sich die auf dem PC installierte Software des so genannten adKiller aus dem Internet die Informationen darüber, wann ein Werbeblock ausgestrahlt wird. Diese Daten gibt die Software an eine Art zusätzliche Fernbedienung für den Videorecorder weiter, welche über die serielle Schnittstelle mit dem PC verbunden ist. Über Infrarotsignale kommuniziert das Gerät mit dem Videorecorder und unterbricht die Aufnahme während der Werbepausen.
Für Flatrate-Nutzer dürfte dies eine weitere willkommene Anwendung sein, um ihre in Hülle und Fülle vorhandene Online-Zeit auszunutzen. Doch auch werbemüde Videofans ohne Flatrate versucht der Hersteller zu interessieren. So soll der Anwender vorgeben können, in welchen zeitlichen Abständen der adKiller im Internet die benötigten Daten abrufen soll. Darüber hinaus bleibt das System während der Zeiten, in denen gemäß den gesetzlichen Vorschriften keine Werbung gesendet werden kann, ohnehin offline.
Der adKiller soll 70 Mark kosten und mit rund 1000 verschiedenen Videorecordern zusammenarbeiten. Software-Updates will der Anbieter künftig kostenlos zum Download bereitstellen. In etwa vier bis sechs Wochen soll eine neue Software-Version auf den Markt kommen, die das Videotape automatisch zum Anfang des Werbeblocks zurückspult, wenn sich das System erst nach Werbebeginn ins Internet einwählt.
Auch wenn das neue Tool die Fernsehindustrie, insbesondere die Privatsender, nicht gerade zu Begeisterungsstürmen hinreißen dürfte, rechnet Unternehmenssprecher Michael Wiegand nicht mit Gegenwind. Sat1, RTL und Vox hatten bereits den Anbieter des Programmplaners Fernsehfee vor Gericht zitiert, der ähnliche Dienste leistet – jedoch bisher ohne Erfolg. "Die Fernsehfee hat in ein Wespennest gestochen, weil im Live-Betrieb umgeschaltet wird", sagte Wiegand gegenüber c't. "Das Ausblenden von Werbeblöcken bei der Videoaufzeichnung hingegen beeinträchtigt die Werbeeinnahmen der Sender nicht." (atr)