AMD bringt Athlon mit 1,1 GHz auf den Markt
Mehrere große Hersteller kündigen PC-Systeme mit dem schnellsten AMD-Prozessor an.
Der Chiphersteller AMD hat heute, wie erwartet, mit der Lieferung seines neuen Athlon-Prozessors (Codename "Thunderbird") mit 1,1 GHz begonnen. Einige große PC-Hersteller, darunter Compaq, Fujitsu/Siemens, Gateway, HP und IBM, kündigten PC-Modelle mit diesem Prozessor an und nehmen teilweise schon Bestellungen an.
Anders als der Athlon-Prozessor, der im März das Gigahertz-Rennen gegen Intels Pentium III gewonnen hatte, nutzt diese Variante den leistungsfähigeren Thunderbird-Kern, den AMD im Juni fertiggestellt hat. Dessen integrierter Level-2-Cache von 256 KByte läuft mit vollem Prozessortakt. AMD stellt den Athlon-1100 derzeit nur im Sockel-Format für Mainboards mit dem Sockel A her. Besitzer von Slot-A-Mainboards sind auf den Athlon Classic mit maximal 1 GHz Takt angewiesen oder auf das nicht empfehlenswerte Glücksspiel, einen Thunderbird im Slot-Format mit derzeit maximal 850 MHz zu kaufen.
Die Megahertz-Krone verbleibt derzeit bei Intels Pentium III-1133EB. Im c't-Labor holte der Pentium III damit bei der praxisorientierten BAPCo-Benchmark-Suite nur zwei Prozent Vorsprung heraus. Die Einzelergebnisse dieser Sammlung aus zwölf Windows-Anwendungen fielen dabei sehr unterschiedlich aus. Die 3D-Anwendungen konnte der Pentium III knapp für sich entscheiden, PovRay hingegen bescheinigte dem AMD-Prozessor eine deutlich bessere Fließkommaleistung. Das Rennen jenseits der Gigahertz-Schwelle geht damit unentschieden aus.
Ein Großteil der Systemleistung hängt jedoch nicht vom Prozessor ab, sondern von äußeren Faktoren wie Chipsatz und Speicheranbindung. Der AMD Thunderbird steckte beim c't-Test auf einem Mainboard mit VIAs KT133-Chipsatz und PC133-Speicher mit 2,2,2-Timing, der derzeit schnellsten Plattform für die AMD-Chips. Das zum Vergleich herangezogene Intel-System sollte ebenfalls üppig ausgestattet sein, daher fiel die Wahl auf den i820-Chipsatz mit teurem Rambus-Speicher. Mit einer technisch und preislich vergleichbaren Konfiguration aus PC133-Speicher und VIA 694X-Chipsatz verschlechtern sich die Benchmark-Ergebnisse des Pentium III um einige Prozent.
Lesen Sie die detaillierten Ergebnisse in der aktuellen c't 18/00. (jow)