Sommer: Keine Eile mit neuem T-Online-Chef

Der Telekom-Chef sieht keine Eile bei der Neubesetzung des T-Online-Vorstandes und kritisiert erneut die Flatrate-Entscheidung der RegTP.

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  • dpa

Telekom-Chef Ron Sommer sieht keine Eile bei der Neubesetzung des T-Online-Vorstandes. "Ich lasse mich da nicht unter Druck setzen. Ich will dafür sorgen, dass wir die richtige Entscheidung treffen, auch wenn es etwas länger dauert", sagte er dem Spiegel. Innerhalb weniger Monate hatten vier der fünf Vorstände der Telekom-Tochter das Unternehmen verlassen, allen voran der ehemalige Vorstandsvorsitzende Wolfgang Keuntje, der seinen Posten Ende August wegen Differenzen mit Sommer niedergelegt hatte. Derzeit wird T-Online kommissarisch von dem Telekom-Vorstandsmitglied Detlev Buchal geführt. Die T-Online-Aktie sank im Zuge der Personalprobleme auf neue Tiefstände. Sie liegt derzeit bei 18,90 Euro und damit weit unter ihrem Ausgabekurs von 27 Euro.

Von Chaos bei T-Online könne keine Rede sein, sagte Sommer. "Der einzige Vorwurf, den ich mir mache, ist, dass ich nicht von Anfang an die richtige Führungsmannschaft für T-Online eingesetzt habe." Das Ausscheiden der T-Online-Vorstände steht vermutlich in Zusammenhang mit Untersuchungen der internen Revision wegen des Verdachts auf Vorteilnahme gegen mehrere hochrangige Manager. Vier Führungskräfte werden verdächtigt, einen millionenschweren Sponsoringvertrag an eine Veranstaltungsagentur vergeben zu haben, an der sie indirekt beteiligt waren. Sie sind inzwischen entlassen worden.

Der neue T-Online-Chef soll Sommer zufolge auch im Telekom-Vorstand für den Bereich Multimedia zuständig sein. Der Telekom-Chef kritisierte noch einmal die Entscheidung der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, dass die Telekom von Februar kommenden Jahres an den Internet-Diensteanbietern einen Pauschaltarif für den Internetzugang anbieten muss (Großhandels-Flatrate). "Was die Behörde genau fordert, ist mir noch nicht klar. Aber wenn meine Befürchtungen zutreffen, geht es quasi um eine Enteignung der Deutschen Telekom, und dagegen würden wir massiv vorgehen." (dpa) / (jk)