Raspberry Pi Zero: Retro-Konsole im Controller-Gehäuse

Mit dem neuen Raspberry Pi Zero hat ein Bastler eine Retro-Konsole gebaut, die in einem Xbox-Controller Platz findet.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 33 Kommentare lesen
Xbox Controller

Im Controller der ersten Xbox ist genügend Platz für einen Pi Mini, der Retro-Spiele emuliert.

(Bild: shkspr.mobi)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Denise Bergert
Inhaltsverzeichnis

Dank seiner geringen Abmessungen 65 mm × 30 mm × 5 mm eignet sich der im vergangenen Monat erschienene Raspberry Pi Zero für Bastel-Projekte mit besonders wenig Platz. Eine interessante Idee hatte der Brite Terence Eden: Er verfrachtete den Mini-PC in ein Xbox-Gamepad, um so eine Retro-Konsole mit geringen Abmessungen zu bauen.

Ursprünglich wollte Eden den Nachbau eines SNES-Controllers verwenden, diese sind bei Amazon und Ebay für wenig Geld zu haben. Das sie auf wenige Tasten und ein Steuerkreuz limitiert sind, dachte er aber um. Letztlich entschied sich der Bastler für den Controller der ersten Xbox, konkret für die von Fans "Duke" getaufte Version, die später vom S-Controller abgelöst wurde.

Nach dem Ausbau der Steckplätze für die Memory-Cards der alten Xbox wurde genug Platz frei, um den Raspberry Pi Zero an dieser Stelle im Gehäuse des Controllers einzbauen. Microsoft verwendete schon in seiner ersten Konsole USB-Anschlüsse, die jedoch mit einem proprietären Stecker versehen waren. Mit einem handelsüblichen USB-Kabel und etwas Lötarbeit lässt sich die Platine des Controllers mit dem Raspberry Pi verbinden. Das Bild wird über ein HDMI-Kabel zum Fernseher ausgegeben. Zusätzlich benötigt der Pi noch Strom über ein Micro-USB-Kabel.

Nach einem Testlauf installierte Eden ein vorgefertigtes Image der Emulator-Software RetroPie auf seinem Retro-Controller. Die Software erkennt den per USB verbundenen Controller automatisch und ermöglicht, ihn über dessen Buttons und Sticks zu steuern. RetroPie emuliert die Spiele klassischer Systeme wie C64, NES, Atari ST oder Sega Mega Drive, doch auch jüngere Plattformen wie Sonys erste PlayStation, das N64 oder der GameBoy Color werden unterstützt.

Im Gehäuse des Gamepads sei zudem noch genügend Platz für ein per USB angeschlossener Akku-Pack. Damit wird der Pi-Controller unabhängig von der Steckdose, lässt sich durch das nötige HDMI-Kabel aber dennoch nicht kabellos nutzen. Die Kosten für seinen Retro-Controller gibt Eden mit insgesamt 25 Britischen Pfund (knapp 35 Euro) an. Wer einige der nötigen Bauteile (Raspberry Pi Zero, Original-Xbox-Controller, USB-Kabel, Netzteil, Mini-HDMI-Adapter sowie MicroSD-Karte) schon besitzt, kommt mit weniger Geld aus. (anw)