Radeon R9 380X: AMD limitiert Speicherinterface aus wirtschaftlichen Gründen

Wie nun bekannt wurde, hat die Radeon R9 380X offenbar ein funktionstüchtiges 384-Bit-Speicherinterface. AMD beschneidet es aus wirtschaftlichen Gründen aber auf 256 Bit.

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Radeon R9 380X: AMD limitiert Speicherinterface aus wirtschaftlichen Gründen
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AMD spezifiziert die Mitte November vorgestellte Spieler-Grafikkarte Radeon R9 380X mit einem 256-Bit-Speicherinterface. Nun wurde bekannt, dass der verbaute Antigua- bzw. TongaXT-Grafikchip sogar ein 384-Bit-Speicherinterface enthalte, das AMD aber bewusst nicht vollständig aktiviert habe. Der Grund sei schlicht, dass die Firma keine passende Preis-Performance-Kombination gefunden habe. Diese Informationen erhielt die Webseite PC Perspective direkt von Raja Koduri, dem Chef der AMD-Grafiksparte

AMD beschneidet limitiert das Speicherinterface der Radeon R9 380X offenbar aus wirtschaftlichen Gründen.

(Bild: AMD)

Mit einem 256-Bit-Speicherinterface ist es AMD möglich, 4 GByte Speicher zu verbauen und diesen mit voller Geschwindigkeit anzubinden. Bei einem 384-Bit-Interface hätte die Radeon R9 380X entweder 3 oder 6 GByte Speicher – also entweder im Vergleich zur Nvidia-Konkurrenz zu wenig (3 GByte) oder sie wäre in der Produktion etwas teurer als die 4-GByte-Lösung mit 256 Bit. Allerdings läge die Transferrate dann bei 273,6 statt 182,4 GByte/s, was die Bildrate in Spielen besonders bei sehr hohen Bildschirmauflösungen oder mit anspruchsvoller Kantenglättung steigern würde.

Ob AMD noch eine TongaXT-Grafikkarte mit vollem 384-Bit-Speicherinterface herausbringen möchte, ist unklar.

Die seit 19. November erhältliche Radeon R9 380X stellt viele Spiele sogar mit 2560×1440 Bildpunkten und hoher Detailstufe flüssig dar. Sie ist kompatibel zu DirectX 12 und unterstützt das Direct3D-Funktionsniveau 12_0. Auch für die plattformübergreifende 3D-Schnittstelle Vulkan soll sie gerüstet sein, allerdings ist Vulkan noch immer nicht fertig spezifiziert. Im Vergleich mit der Radeon R9 380 (ohne X) hat die GPU der Radeon R9 380X 2048 statt 1792 Rechenkerne und 128 statt 112 Textureinheiten. Bei gleichem Takt von 970 MHz ist die Radeon R9 380X also bestenfalls rund 15 Prozent schneller. AMD gibt die Spiele-Leistungsaufnahme der Grafikkarte mit 190 Watt an, folglich muss man sie über zwei zusätzliche 6-Pin-Stromstecker mit dem Netzteil verbinden.

Die Radeon R9 380X wird auch übertaktet und mit Spezialkühlern von den Firmen Asus, Gigabyte, HIS, Powercolor, Sapphire, VTX3D und XFX angeboten. Sie ist ab 240 Euro erhältlich. (mfi)