Aktualisierung für Suse Linux Enterprise 12 bringt Mini-Betriebssystem-Images

Das erste Service Pack der auf Unternehmenskunden ausgerichteten Linux-Distribution rüstet eine Server-Software zum Single-Sign-On nach. Suse hat zudem den Hardware-Support verbessert und unterstützt jetzt auch die Kompression des Btrfs-Dateisystems.

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SUSE !!! SLES12 SP1
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Von
  • Thorsten Leemhuis
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Verbesserte Docker-Integration, eine Server-Software zum Single-Sign-On sowie Mini-Betriebssystem-Images gehören zu den wichtigsten Neuerungen, die Suse mit dem Service Pack 1 (SP1) für die Desktop- und Server-Varianten von Suse Linux Enterprise 12 (SLE12) jetzt einführt. Die Images bezeichnet Suse als JeOS (Just Enough Operating System). Kunden sollen damit Container, Appliances, virtuelle Maschinen oder Server aufsetzen können, bei denen das Betriebssystem nur die unbedingt nötigen Komponenten enthält, um den Speicherbedarf und den Pflegeaufwand klein zu halten.

Die JeOS-Images gibt es in verschiedenen Varianten, die ungefähr 300 MByte groß sind; Suse liefert zudem KIWI-Bauanleitungen mit, über die man sich eigene JeOS-Images maßschneidern kann. Fürs Erste stecken in den Images aber noch SLES12-Komponenten, denn SP1-Unterstützung für JeOS-Images will Suse im ersten Quartal des nächsten Jahres nachreichen.

Dem SLE-Server (vulgo: SLES) liegt nun die Server-Software Shibboleth bei, mit dem man einen Directory Server zum Single-Sign-On einrichten kann. Als weitere Neuerungen des ersten Service Packs gilt volle Unterstützung für die Container-Virtualiserung mit Docker – die ist aber gar nicht neu, denn Suse liefert bereits seit Juni offiziellen Support für Docker unter SLES. Tatsächlich neu ist hingegen Docker-Unterstützung in den SLES-Varianten, die auf z-Systems oder Power-Systemen von IBM laufen.

Docker gehört indes nicht mehr zur Basis-Ausstattung von SLES12, sondern steckt jetzt in einem SLES-Modul. Seit dem vor rund einem Jahr vorgestellten Suse Linux Enterprise 12 bündelt Suse in solchen Modulen thematisch zusammenhängende Software. Die Software in Modulen wird aber vielfach weniger lang gepflegt und macht eher mal Versionssprünge; Server-Admins kommen so schneller an neue technische Entwicklungen, die allerdings auch Portierungs- und Validierungsaufwand nach sich ziehen können.

Suse hat die Verfügbarkeit des SLE12SP1 über Google+ verkündet.

(Bild: G+-Beitrag von Suse )

Der Suse-Support deckt jetzt auch den Einsatz der automatische Daten-Kompression des Btrfs-Dateisystems ab, das SLE12 standardmäßig als Root-Dateisystem verwendet. Mit dem Service Pack stößt OpenJDK 8 zu SLE. Um die Unterstützung für modernen Hardware zu verbessern, hat Suse eine Reihe von Treibern aktualisiert und einige neue integriert. Der Kernel basiert nach wie vor auf Linux 3.12; mit dem zweiten Service Pack, das Suse in ungefähr einem Jahr einführen will, soll der Kernel dann einen Sprung auf eine jüngere Version machen.

Bislang hat Suse die Verfügbarkeit des ersten Service Packs lediglich in einem Google+-Beitrag verkündet. Details zu den erwähnten und weiteren Neuerungen liefern die Release Notes des SP1 für den SLE12-Server (SLES) und des SP1 für den SLE12-Desktop (SLED). (thl)