CES 2016: "Es beginnt alles hier"

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Die "CES Unveiled" ist eine Mini-Messe, auf der vor allem Startups und kleine Unternehmen oft recht originelle Produkte präsentieren – und mit der Journalisten auf die anstehende CES eingestimmt werden. Sie fand in diesem Jahr am Montagnachmittag statt – wohlgemerkt Ortszeit, die neun Stunden hinter der deutschen Zeit liegt.

Weiter geht es dann am Dienstag vom frühen Morgen bis zum späten Nachmittag mit dem eng getakteten offiziellen Pressetag, bei dem sich vor allem große Konzerne Spots gesichert haben, um ihre neuen Produkte zu präsentieren. Acer wollte offenbar nicht so lange warten und ergriff die Gelegenheit, in Las Vegas bereits anwesenden Journalisten seine Neuheiten vorab zu zeigen.

Wie in den vergangenen Jahren finden die Pressekonferenzen im Hotel Mandalay Bay am südlichen Ende des Las Vegas Boulevard (besser bekannt als "Strip") statt. Nur Sony tanzt mit seiner Präsentation auf dem eigenen Stand im Las Vegas Convention Center (LVCC) wie üblich aus der Reihe – und sorgt so schon einmal für eine ordentliche Auslastung der Monorail.

Den offiziellen Abschluss des Pressetages bildet die Voreröffnungs-Keynote im Venetian und im Cosmopolitan, die in diesem Jahr Intels CEO Brian M. Krzanich und Volkswagen-CEO Dr. Herbert Diess halten. Man muss sich nur einmal anschauen, welchen Motive Intel auf seinen Plakaten am Weg zum LVCC-Haupteingang gewählt hat, um zu ahnen, dass das Unternehmen den Schwerpunkt auf Wearables legen wird.

Mach auf die Tür

Ihre Tore öffnet die CES tatsächlich erst am Mittwochmorgen Ortszeit. Und schon vor dem Start kann die Consumer Technology Association (CTA) – früher Consumer Electronics Association (CEA) – als Veranstalter neue Rekorde feiern: Gemessen an der Ausstellungsfläche ist die CES 2016 die bislang größte in der 49-jährigen Geschichte der Messe. Sie wird insgesamt eine Fläche von 2,4 Millionen Quadratfuß (umgerechnet rund 223.000 Quadratmeter) einnehmen.

In diesem Jahr wird der Start von der Keynote des Chefs des Video-on-Demand-Dienstes Netflix begleitet. Zu erwarten ist, dass Reed Hastings konkrete Pläne zur Verbreitung von 4K-Videos mit erhöhtem Kontrast (High Dynamic Range, HDR) über Netflix bekanntgibt. Sein Technikchef hatte in der Vergangenheit bereits mitgeteilt, dass man darauf warte, dass sich die TV- und Unterhaltungselektronik-Hersteller auf eine einheitliche Spezifikation bei der Verbreitung und Dekodierung von HDR-Videos einigen. Diese wurde bereits kurz nach der CES Unveiled von der UHD Alliance bekanntgegeben.

Verteiltes Ausstellen

Die CES findet schon lange nicht mehr nur in den Hallen des LVCC statt. Direkt am Messegelände belegen Firmen die Konferenzräume und Suiten von zwei Hotels, dem LVH (früher Hilton Las Vegas) und dem Renaissance. Am Strip kommen Konferenzräume und Ballsäle des Venetian Hotels samt des angrenzenden Sands-Messezentrums hinzu. Dort werden vor allem Firmen vertreten sein, die sich den Themen IoT, Robotik, Drohnen und Smart Home verschrieben haben.

Firmen aus dem Audiobereich nutzen zudem Suiten für Vorführungen; in den Messehallen wäre es dafür einfach zu laut -- beziehungsweise die Demonstrationen wären zu laut. Ein großes Thema werden hier die Rundum-Soundformate Auro-3D, Dolby Atmos und DTS:X. Vor allem DTS:X muss nach Verzögerungen nun in Gang kommen. Dolby Atmos wird aber auch im LVCC ein Thema sein, zumindest bei Samsung, wie eine Vorab-Pressemitteilung zeigte.

Für alle Unternehmen, denen der offizielle Messeauftritt nicht reicht beziehungsweise sich diesen nicht leisten wollen oder können, finden am Montag und Dienstag in den Abendstunden Mini-Messen namens "Digital Experience" und "Showstoppers" in zwei Hotels am Strip statt. Schließlich haben zahlreiche Firmen Suiten in Hotels reserviert, um dort geladenen Gästen ihre Neuheiten zu präsentieren. Alles in allem werden nach Schätzungen der CTA bis zum Messenende rund 200.000 neue Produkte präsentiert.

Safety First

Die CTA hat noch kurz vor Messebeginn auf die Terroranschläge in Paris reagiert. So gelten nun Beschränkungen hinsichtlich der Koffer und Taschen, die Messebesucher mit in die Hallen bringen dürfen – beispielsweise hinsichtlich der Größe.

Eine ähnliche Maßnahme hatte der Veranstalter bereits nach den Terroranschlägen vom 11. September ergriffen. Damals erwies sich die Umsetzung allerdings als schwierig – und führte zu teilweise enormen Verzögerungen, wenn man Hallen betreten wollte. (nij)