CES 2016: Zertifizierung für hochwertige Ultra-HD-Fernseher

Die UHD Alliance hat in Las Vegas das neue "Ultra HD Premium"-Logo präsentiert, das künftig in Verbindung mit ultrahochaufgelösten Inhalten und 4K-Hardware zu sehen sein wird.

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Ultra HD Premium

(Bild: Nico Jurran / heise online)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Jurran

Noch vor dem Start der CES lud die UHD Alliance, ein Zusammenschluss praktisch aller führender Unterhaltungselektronik-Hersteller, Technologie-Entwickler und Inhalte-Anbieter und -Distributoren, am Montagabend (Ortszeit Las Vegas) zur Pressekonferenz. Es ging darum, ein Problem anzugehen, auf das Netflix' Technikchef Neil Hunt bereits auf der letzten IFA hingewiesen hatte: fehlende Spezifikationen, etwa bei Thema "High Dynamic Range" alias HDR.

Der Begriff sagt nämlich erst einmal nur aus, dass der Kunde ein kontrastreicheres Bild erhält. Die dafür nötigen Informationen können aber auf unterschiedliche Weise kodiert und zum Fernseher transportiert werden. Und das TV-Gerät muss dieses Format natürlich auch dekodieren können.

UHD-Alliance-Präsident Hanno Basse: "Es war bislang nicht klar genug definiert, was gemeint ist, wenn von Ultra-HD, HDR oder erhöhten Farbumfang die Rede ist".

(Bild: Nico Jurran / heise online)

Die Lösung der UHD Alliance: Ein Zertifizierungsprogramm samt "Ultra HD Premium"-Logos, das sowohl in Verbindung mit Inhalten als auch mit Hardware (allen voran Fernseherns) zu sehen sein wird, wenn es um HDR oder erweiterten Farbraum geht. Kauf man als Kunde so gekennzeichnete Soft- und Hardware, soll man sicher sein können, das beworbene Bilderlebnis zu erhalten.

Verbindlich festgelegt wurde unter anderem ein größerer Farbraum gemäß ITU-R-Empfehlung BT.2020 und eine auf mindestens 10 Bit erhöhte Farbtiefe. Für HDR-Displays sind gleich zwei Parameter-Sets definiert: Bei einem liegt der Schwerpunkt eher auf der Helligkeit, beim anderen auf dem Schwarzwert. Man habe damit verschiedenen Display-Techniken gerecht werden wollen, erklärte die Ultra HD Alliance.

Zusammenfassung der Voraussetzungen, um das neue Logo tragen zu dürfen - inklusive fehlerhafter Angabe zum Auflösung (es müsste 3840 x 2160 Pixel heißen).

(Bild: Nico Jurran / heise online)

Ohne diese Spezifikation war es nicht nur für VoD-Dienste wie Netflix schwierig bis unmöglich, ultrahochaufgelöste "4K"-Videos mit HDR auf breiter Basis anzubieten. Die gleiche Hürde trifft aber auch die Hollywood-Studios, die Ultra-HD-Filme mit erhöhtem Kontrast auf der kommenden Ultra HD Blu-ray Discs anbieten wollen.

Um keinen Zweifel daran zu lassen, dass es nun losgehen kann, betraten im Anschluss der Logo-Präsentation Vertreter der Heimkino-Sparten der Hollywood-Studios Warner Bros, 20th Century Fox, Sony Pictures und Universal Pictures die Bühne und erklärten übereinstimmend, Filme in 4K über VoD und auf Ultra HD Blu-ray Disc verfügbar zu machen.

Der Warner-Vertreter sprach dabei von rund 60 Titeln bis Jahresende, 20th Century Fox sogar von 100. Alle Teilnehmer bestätigten, dass neben neuen Filmen auch remasterte Klassiker erscheinen sollen. Der Warner-Sprecher brachte zusätzlich sogar das Thema 4K-Gaming ein, für das er ebenfalls Potenzial sehen würde. (nij)