Kometensonde Rosetta: DLR schickt Weckruf an Landeroboter Philae

Rosettas Komet 67P/Tschurjumow-Gerassimenko entfernt sich seit Monaten von der Sonne und das heißt auch, dass der Lander Philae immer weniger Solarenergie bekommt. Langsam schließt sich das Fenster, in dem er auf Kontaktversuche antworten könnte.

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67P/Tschurjumow-Gerassimenko

(Bild: ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa
ESA-Mission Rosetta

Rosetta war zehn Jahre zu dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko unterwegs. Die ESA-Sonde und der Lander Philae sollen den Himmelskörper aus dem Orbit und auf der Oberfläche erforschen.

Deutsche Raumfahrtexperten wollen den Landeroboter Philae auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko mit einem neuen Signal wecken. Seit September wartet das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) vergeblich auf ein Zeichen des Roboters. Auch mit dem Weckruf sind die Hoffnungen nun aber gering. "Der Komet bewegt sich immer weiter von der Sonne weg", sagte Philae-Projektleiter Stephan Ulamec am Freitag. Die Temperaturen fallen, spätestens Ende Januar werden die Bedingungen "Lander-feindlich".

Die Muttersonde des Landers, Rosetta hat es seit dem 9. Juli nicht mehr geschafft, eine Verbindung zu dem Roboter aufzubauen. Das Kommando am Sonntag soll ein Drallrad im Innern von Philae in Bewegung setzen. Bei der Landung 2014 sorgte dieses laut DLR dafür, dass sich der Roboter beim Abstieg stabilisierte. Nun – so die Hoffnung – soll es ihm einen neuen Impuls verleihen. "Im besten Fall rüttelt Philae sich dadurch frei, Staub auf den Solarpaneelen fällt ab, und er steht besser zur Sonne ausgerichtet", erläuterte der technische Projektleiter Koen Geurts.

Das DLR-Team weiß derzeit nicht, in welchem Zustand der Landeroboter auf dem Kometen steht. Möglicherweise ist einer der beiden Sender und einer der beiden Empfänger ausgefallen. Es könnte aber auch sein, dass der Lander umgekippt oder zu sehr von Staub bedeckt ist. Zu Ende wäre die Rosetta-Mission aber auch ohne neuerlichen Kontakt Philae sowieso noch nicht: Das DLR rechnet damit, dass die Muttersonde Bilder sendet, die über den Zustand des Landeroboters Auskunft gibt.

Die ersten Bilder vom Kometen nach der Landung von Philae (14 Bilder)

Dieses Bild zeigt einen Fuss von Philae vor dem Kometenboden.
(Bild: ESA/Rosetta/Philae/CIVA)

(mho)