Studie: Attraktives Facebook-Profilbild erhöht die Jobchancen

Der durch Profilbilder vermittelte Eindruck von Aussehen und Charakter von Bewerbern fließt nach Erkenntnis belgischer Wissenschaftler maßgeblich in die Entscheidung ein, wer zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird.

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Studie: Attraktives Facebook-Profilbild erhöht die Jobchancen

Die vier Profilbilder, die die belgischen Wissenschaftler benutzt haben. Von links nach rechts mit zunehmend negativer Vorabbewertung

(Bild: iza.org)

Lesezeit: 2 Min.

Arbeitgeber suchen in sozialen Netzwerken nach Informationen zu Stellenbewerbern und lassen sich bei der Vorauswahl von Facebook-Profilbildern leiten. Das wollen Forscher der belgischen Universität Gent in einer Studie nachgewiesen haben, die das Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) veröffentlicht hat. Der durch Profilbilder vermittelte Eindruck von Aussehen und Charakter der Bewerber fließe maßgeblich in die Entscheidung ein, wer zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird.

Die belgischen Forscher haben für ihre Studie 2000 fiktive Bewerbungen auf rund 1000 echte Stellenanzeigen aus unterschiedlichen Branchen verschickt. Auf jede Anzeige wurden jeweils zwei inhaltlich gleichwertige Bewerbungen männlicher Hochschulabsolventen verschickt. Die Suche nach den Bewerbernamen auf Google oder Facebook führte jeweils ausschließlich zu einem von vier Facebook-Profilen, das die Forscher angelegt hatten. Dabei waren nur die Profilbilder öffentlich sichtbar.

Die Profilbilder unterschieden sich im Hinblick auf körperliche Attraktivität und die durch das Foto vermittelten Charaktereigenschaften, die in einer vorangegangenen Studie bewertet worden waren. Bei dieser aus dem Jahr 2014 hatten 195 Personen 22 Portraits von jungen Hochschulabsolventen nach den fünf Gesichtspunkten Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit, emotionale Stabilität, Extraversion und Offenheit sowie nach der Attraktivität bewertet.

In der Auswertung habe sich gezeigt, dass der Kandidat mit dem "attraktivsten" Facebook-Profilbild über 20 Prozent mehr positive Rückmeldungen erhielt als der am wenigsten attraktive Mitbewerber. Eine direkte Einladung zum Vorstellungsgespräch erhielten die attraktiven um fast 40 Prozent häufiger. Die jeweiligen Fotos waren der Bewerbung nicht beigefügt, sondern nur über Facebook zu finden. Auch habe sich gezeigt, dass Facebook am ehesten bei Stellenausschreibungen mit höheren Qualifikationsanforderungen herangezogen werde. (anw)