Tinylab – ein Hardware-Prototyping-Board aus Istanbul mit Arduino-Kern
Schluss mit den Kabelwirren zwischen Arduino und Breadboard – per Crowdfunding sucht ein Start-up Finanziers für eine Experimentierplattform, bei der gängige Module und der Mikrocontroller fest verdrahtet sind.
(Bild: Bosphorus Mechatronics)
Hardware-Prototyping mit Arduino ist einsteigerfreundlich und macht Spaß – doch sobald die Aufbauten mehr als ein paar LEDs zum Blinken oder einen Servo zum Winken bringen sollen, wird die Verkabelung von Port-Leisten zum Breadboard über Sensoren und zurück schnell unübersichtlich. Der Hersteller Bosphorus Mechatronics aus Istanbul möchte für mehr Übersicht und den schnelleren Einstieg beim Experimentieren und Entwickeln sorgen und hat für sein Tinylab ein Klon des schon etwas betagten Arduino Leonardo mit diversen Schnittstellen, Aktoren und Ausgabemodulen auf einem einzigen Board kombiniert, das mit rund 20 cm × 12 cm geringfügig kleiner ist als ein A5-Papier. Darauf gibt es für die Anzeige neben vier LEDs und einer Vier-Ziffer-Sieben-Segment-Anzeige noch ein LCD-Display; für die Eingabe sind neben vier Drucktastern ein Dreh-Encoder sowie ein Potenziometer vorgesehen, außerdem sind etwa ein Licht- und ein Temperatursensor, eine Echtzeit-Uhr, ein Gleichstrommotor-Treiber und ein Summer integriert.
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Drahtlos optional
Wer sein Tinylab drahtlos benutzen will, findet Steckplätze etwa für Bluetooth-, Xbee- oder ESP8622-Module; auch Arduino-Shields sollen sich mit der Plattform kombinieren lassen. Für freie Verdrahtungen ist auch ein kleines Breadboard mit dabei. Als Prozessor kommt als Erbe des Leonardo ein ATMega32u4 zum Einsatz, der auch die Basis des Bayduino oder des Arduboy bildet. Betreiben lässt sich die Plattform entweder über ein Steckernetzteil oder mit Hilfe einer 9-Volt-Blockbatterie.
Kaufen oder selber bauen
Auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo, über die der Hersteller Bosphorus Mechatronics seinen Einstieg in die Produktion größerer Stückzahlen finanzieren will, sind die Early-Bird-Angebote bereits ausverkauft. Im Angebot sind noch der Maker Kit für 69 US-Dollar, bestehend aus Tinylab, Netzteil, USB- und Batteriekabel für den 9-Volt Block. Dem IoT Kit für 79 US-Dollar liegen noch drei Funkmodule (ESP8266 für WLAN, Bluetooth sowie ein NRF24-Transceiver) bei. Wer 149 US-Dollar in einen Exclusive Kit investiert, bekommt obendrauf unter anderem zwei Xbee-Module samt Programmierer, aber auch eine SD-Karte und ein Bündel bunter Verbindungskabel.
Das gesamte Projekt ist als Open Hardware entwickelt worden. Die Pläne stehen unter der GPL bei GitHub zum Download bereit. (pek)