Qualcomm kooperiert bei ARM-Servern mit chinesischer Provinzregierung

In einer Sonderwirtschaftszone der chinesischen Provinz Guizhou gründet Qualcomm ein Joint-Venture mit der lokalen Regierung, das Server-Chips entwickeln soll, etwa für ein Rechenzentrum mit 2,5 Millionen Maschinen.

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Server mit ARMv8-A-SoCs von Qualcomm

Prototyp eines Servers mit ARMv8-A-SoCs von Qualcomm.

(Bild: Qualcomm)

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Der für Smartphone-Prozessoren und Mobilfunk-Modems bekannte Hersteller Qualcomm hat sich relativ spät zu seinen Server-Ambitionen bekannt, nämlich erst im Herbst 2015. Doch nun macht Qualcomm Druck: In der Guian New Area nahe Guiyang in der chinesischen Provinz Guizhou beteiligt sich der Hersteller an einem Joint Venture, das Server-Chips mit Qualcomm-Technik entwickeln und vermarkten soll. Ziel ist der chinesische Markt, konkret ein großes Rechenzentrum für Big-Data-Anwendungen, welches ebenfalls in Guizhou entstehen soll.

An dem Joint-Venture Guizhou Huaxintong Semi-Conductor Technology Co. hält Qualcomm 45 Prozent, die Mehrheit ist im Besitz einer Investitionsfirma der Provinzregierung von Guizhou. Qualcomm hat eigenen Angaben zufolge auch schon mit dem chinesischen Auftragsfertiger SMIC Verträge zur Stärkung der 28-Nanometer-Chipfertigung in China geschlossen.

Im Oktober 2015 führte Qualcomm ein selbst entwickeltes System-on-Chip (SoC) mit 24 ARMv8-A-Prozessorkernen für den Einsatz in Servern vor. Das SoC soll mit nicht näher spezifizierten FinFET-Transistoren arbeiten, dürfte also für die 16- oder 14-nm-Fertigung gedacht sein. Wann die ersten dieser 64-Bit-ARM-Prozessoren auf den Markt kommen, ließ Qualcomm offen.

Das Qualcomm-Server-SoC gehört nach dem 48-Kerner ThunderX von Cavium zu den besonders leistungsstarken ARM-Server-SoCs. APM hat bisher nur den X-Gene 1 mit maximal acht Cores auf dem Markt, AMD kann den ebenfalls achtkernigen Opteron A1100 liefern. (ciw)