Viag investiert in eigenes Ortsnetz
Viag Interkom will in den kommenden drei bis vier Jahren rund eine Milliarde Mark in ein eigenes Ortsnetz per Richtfunk investieren. Allein in diesem Jahr sind hierfĂĽr 200 Millionen Mark eingeplant.
Die Münchener Telefongesellschaft Viag Interkom will in den kommenden drei bis vier Jahren rund eine Milliarde Mark in ein eigenes Ortsnetz per Richtfunk investieren. Alleine in diesem Jahr sind für dieses Vorhaben über 200 Millionen Mark vorgesehen. Dies erklärte Unternehmenssprecher Roland Kuntze laut dpa am Montag anläßlich der Eröffnung eines Call Centers für das neue Ortsnetz. Am 4. Oktober hatte Viag Interkom die erste Basisstation in Köln in Betrieb genommen, drei weitere sollen noch in diesem Jahr im Kölner Stadtgebiet eingerichtet werden. Deutschlandweit will das Unternehmen noch im Oktober mit einem eigenen Ortsnetzangebot in 36 Städten starten – darunter in München, Hamburg und Bonn. Damit läge Viag Interkom voll im Plan.
Über die Richtfunk-Stationen, die laut Firmenangaben eine Reichweite von rund vier Kilometern haben, schließt Viag Interkom Kunden direkt an sein Netz an. Mittels der drahtlosen Anschlüsse lässt sich die so genannte "letzte Meile" umgehen, also der drahtgebundene Anschluss zur Vermittlung, der sich bislang noch weitgehend im Besitz der Telekom befindet. Der Direct Access genannte Endkundenzugang soll neben Sprache auch Internet-Daten transportieren. Im Auge haben die Münchener jedoch keine Privatleute, sondern laut dpa Firmen mit zehn bis 200 Mitarbeitern. VIAG Interkom hat nach eigenen Angaben von der Regulierungsbehörde für Telekommunikation 213 Ortsnetz-Lizenzen erworben, wodurch bundesweit etwa 85 Prozent der möglichen Geschäftskundenstandorte abgedeckt würden. (nij)