Harte Zeiten fĂĽr Xerox

Der Kopiergeräte- und Druckerhersteller Xerox gerät in immer ernstere finanzielle Probleme und muss mit rapidem Wertverlust an der Börse kämpfen.

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Von
  • Christian Rabanus

Der Kopiergeräte- und Druckerhersteller Xerox gerät in immer ernstere finanzielle Probleme. Zwar hat der Konzern erst am letzten Freitag zum wiederholten Male beteuert, dass er nicht vor Liquiditätsproblemen stehe. Dabei berief er sich auf einen Kreditrahmen von sieben Milliarden US-Dollar, der ihm bis Oktober 2002 eingeräumt sei. Aber die Tatsache, dass Xerox eine solche Meldung herausgibt, zeugt zumindest von einer gewissen Nervosität.

Diese dürfte sich noch durch Spekulationen vom Wochende verstärken, dass das Unternehmen seinen Kreditrahmen bereits zu guten Teilen ausgeschöpft habe. Das Wall Street Journal führt die Aussagen von Branchen-Insidern an, nach denen Xerox bereits vier bis fünf Milliarden US-Dollar des eingeräumten Maximalkredits von sieben Milliarden US-Dollar in Anspruch genommen habe. Rating-Agenturen haben mittlerweile die Kreditwürdigkeit des Herstellers herabgesetzt.

Diese neuen schlechten Nachrichten kommen nicht ohne Vorgeschichte. Vor allem im Oktober musste das Unternehmen massive Probleme zugeben. Einer Gewinnwarnung am Anfang des Monats folgte die Ankündigung einer radikalen Kürzung der Dividendenzahlung um 75 Prozent, alles begleitet von Spekulationen über drohende Liquiditätsprobleme und steil fallenden Aktienkursen. Als im Mai der alte CEO Richard Thoman geschasst wurde, kostete die Aktie des Unternehmens an der New Yorker Börse noch gut 25 US-Dollar. Bis Anfang Oktober fiel der Kurs um etwa zehn US-Dollar, die Gewinnwarnung drückte ihn auf 11,38 US-Dollar. Die Spekulationen von Wochenende führten im gestrigen Handel zu einem abermaligen Abrutschen des Kurses auf 7,75 US-Dollar.

Analysten erwarten, dass Xerox mit Entlassungen und dem Verkauf von Beteiligungen reagieren wird. Auch durch Umstrukturierungen werde Xerox versuchen müssen, seine Kosten zu senken und damit wieder wettbewerbsfähiger zu werden. Dass der traditionsreiche Hersteller aber in die Insolvenz geraten könnte, halten die Börsianer für sehr unwahrscheinlich. (chr)