NASA: 2015 knackt mit großem Abstand den Klimarekord

Erwartet worden war es schon lange, aber jetzt ist es auch offiziell bestätigt: 2015 war das heißeste Jahr, das bislang gemessen wurde. Und der traurige Rekord fiel sogar noch deutlicher aus als erwartet.

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Planet Erde

(Bild: Scientific Visualization Studio/Goddard Space Flight Center)

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Von
  • dpa

Das Jahr 2015 ist nach Angaben der Wetter- und Ozeanografiebehörde der USA (NOAA) und der NASA das weltweit wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen 1880 gewesen – und zwar mit noch deutlicherem Abstand als erwartet. Die Durchschnittstemperatur über Land- und Ozeanflächen habe um 0,9 Grad Celsius über dem Durchschnittswert des 20. Jahrhunderts gelegen, teilte die NASA am Mittwoch mit. Damit sei das Jahr 2014, der bisherige Rekordhalter, noch einmal um 0,16 Grad Celsius übertroffen worden. Dieser Abstand sei so groß wie noch nie zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen.

Zehn Monate des Jahres 2015 – Februar, März, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober, November und Dezember – knackten ihre jeweiligen Temperaturrekorde. Die Durchschnittstemperatur über Land- und Ozeanflächen lag Dezember um 1,11 Grad Celsius über dem Durchschnittswert des 20. Jahrhunderts. Besonders warm war es über das Jahr 2015 verteilt in Zentralamerika, im nördlichen Südamerika, in Teilen Sibiriens sowie im westlichen Asien und in Teilen des nördlichen, südlichen und östlichen Europas.

Diese Daten zeigten, dass der Klimawandel "längst ernste Realität" sei, sagte Wolfgang Lucht vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). "Natürlich gibt es immer wieder Schwankungen im Klima, aber der Trend zeigt eindeutig nach oben." Nun müssten die Ergebnisse des Klimagipfels von Paris konsequent umgesetzt werden. Dort hatten sich die Staaten im Dezember geeinigt, die Erderwärmung auf weniger als zwei Grad zu begrenzen. "Auch Deutschland sollte als Klimapionier die Umsetzung noch systematischer angehen und das Ende der fossilen Ära herbeiführen."

In Deutschland war 2015 das zweitwärmste Jahr nach dem Rekordhalter 2014. Es teilt sich den Platz nach Daten des Deutschen Wetterdienstes mit den Jahren 2000 und 2007.

(mho)