Standardsuche auf iOS-Geräten: Google zahlte Apple eine Milliarde US-Dollar

Im Rahmen eines Gerichtsverfahrens ist erstmals durchgesickert, was dem Suchkonzern die beste Platzierung im Safari-Browser wert war.

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Google

(Bild: dpa, Sebastian Kahnert)

Lesezeit: 2 Min.

Dass Google mit Suchreklame auf iOS-Geräten gutes Geld verdient, ist schon seit längerem bekannt. Im Rahmen des aktuell laufenden Urheberrechtsstreits zwischen Google und Oracle um Java sind nun erstmals genaue Zahlen durchgesickert. Wie die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg berichtet, nannte Google während der Verhandlung eine Summe von einer Milliarde US-Dollar, die der Konzern 2014 an Apple ausgezahlt habe. Aus dem Verfahren wurden ebenfalls bekannt, dass laut Oracel-Anwälten Google mit Android seit 2008 rund 22 Milliarden US-Dollar verdiente.

Für die an Apple gezahlte eine Milliarde US-Dollar erhielt Google die Platzierung als Standardsuche auf iPhones, iPads und dem iPad touch im Browser Safari. Spekulationen, dass Google rund eine Milliarde Dollar zahlt, gab es bereits vor einigen Jahren.

Im Rahmen der Verhandlung wurde auch bekannt, dass das Einnahmenverteilverhältnis "zu einem bestimmten Zeitpunkt" bei 34 zu 66 Prozent lag. Allerdings wird aus den Bloomberg vorliegenden Abschriften aus dem Verfahren nicht klar, wem die 34 Prozent zustanden und wem die 66 Prozent. Ein Google-Anwalt versuchte, die Prozentzahl aus den Gerichtsunterlagen zu streichen, da es sich dabei um "hypothetische Zahlen" handele, die nicht öffentlich bekannt seien.

Sowohl Goolge als auch Apple sollen versucht haben, die Gerichtsakten für geheim zu erklären, was zumindest anfangs aber nicht gelang. Mittlerweile wurde der öffentliche Zugang allerdings gesperrt. Googles Anwälte argumentierten unter anderem, dass ein Bekanntwerden der Informationen die Verhandlungen mit anderen Geschäftspartnern beeinträchtigen könnten.

Gerüchte, dass Apples Partnerschaft mit Google bei der Safari-Suche enden könnte, gibt es schon seit längerem. So sollen sich unter anderem Yahoo und Microsofts Bing dafür interessieren, den Suchriesen zu ersetzen. Der aktuelle Vertrag soll bereits im vergangenen Jahr ausgelaufen sein, allerdings hat sich an Googles Platzierung als Standardsuche in Safari bislang nichts geändert. (bsc)