Hyperloop: Baugenehmigung für erste Teststrecke beantragt

In Kalifornien will ein Startup in wenigen Monaten mit dem Bau einer ersten Teststrecke des futuristischen Transportsystems Hyperloop beginnen. Die soll in Originalgröße gebaut werden und bereits 2018 Passagiere befördern.

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Hyperloop
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Das US-Startup Hyperloop Transportation Technologies (HTT) hat eine Konstruktionsgenehmigung für die erste Teststrecke des futuristischen Transportsystems beantragt. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, wurde das zuständige Amt in Kings County gebeten, Bauarbeiten in Quay Valley zu genehmigen. Die geplante Modellstadt liegt genau zwischen Los Angeles und San Francisco, jenen beiden kalifornischen Metropolen, die einmal ein Hyperloop verbinden soll. Mitte des Jahres solle in Quay Valley mit den Bauarbeiten an einer ersten, acht Kilometer langen Hyperloop-Strecke in Originalgröße begonnen werden.

Hyperloop Transportation Technologies (13 Bilder)

Die Teststrecke soll das Konzept auch der Öffentlichkeit präsentieren.
(Bild: Hyperloop Transportation Technologies )

Bei HTT ist man überzeugt, die erste Hyperloop-Strecke für Passagiere zu bauen. Zuerst solle aber nun der Untergrund auf dem Testgelände geprüft werden, bevor eine genaue Kartierung begonnen werde. Danach werde dann klar sein, wie genau die Aufbauten aussehen müssen. Nach der Grundsteinlegung im zweiten Quartal des Jahres sollen dann Angebote von Firmen geprüft werden, die die Strecke, die Röhren, die Passagierkapseln und die Stationen bauen wollen. Die fertige Strecke soll dann 2017 optimiert und 2018 für die Öffentlichkeit und die ersten Passagiere geöffnet werden, gibt sich HTT optimistisch.

HTT ist nur eines der Unternehmen, die an der Realisierung der Pläne von Elon Musk arbeiten. Der hatte 2013 den Hyperloop als "open source transportation concept" öffentlich gemacht, weil er sich neben seinem Raketenunternehmen SpaceX und dem Elektroautohersteller Tesla nicht noch darauf konzentrieren wollte. Bei der Verwirklichung der Vorschläge setzt HTT auf freiwillige Helfer, die ihre Dienste und Kenntnis im Tausch für eine Beteiligung an dem Unternehmen zur Verfügung stellen. Der größte Konkurrent von HTT ist Hyperloop Technologies, ebenfalls aus Los Angeles. Das Unternehmen testet das Konzept in Nevada und baut dort an einer drei Kilometer langen Strecke, die aber noch nicht in Originalgröße gebaut wird. Hyperloop Technologies will ab 2020 Passagiere transportieren.

Musk hatte den Hyperloop als ein System aus zwei parallel liegenden Röhren auf hohen Pylonen beschrieben. Im Abstand von wenigen Sekunden sollen darin Kapseln mit Dutzenden Passagieren und mehr als 1000 Kilometern pro Stunde entlang rasen. In den Röhren soll kein Vakuum herrschen, aber ein sehr geringerer Luftdruck. Elektromagneten sollten für die Geschwindigkeit sorgen und die an den Kapseln vorbei gedrückte Luft für den Abstand zu den Wänden.

Dieses Ursprungskonzept wird derzeit von den beiden Unternehmen angepasst. So setzen sie laut dem [i]Wall Street Journal[I] inzwischen darauf, dass die Kapseln nicht auf einem Luftpolster gleiten, sondern durch die bereits erprobte Magnetschwebetechnik auf ihrer Position gehalten werden. Unterdessen hätten beide Unternehmen bereits erste Gespräche in Staaten geführt, in denen Interesse an dem Transportmittel bestehe. Beide gehen demnach davon aus, dass das erste wirklich einsatzfähige System in Originalgröße nicht in den USA gebaut werden wird. Anderswo gebe es weniger Bürokratie und oft entscheide einfach eine einzelne Person.

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(mho)