Globalfoundries-Mitarbeiter demonstrieren gegen Stellenabbau

Der Chiphersteller Globalfoundries plant den Abbau von 800 Arbeitsplätzen in Dresden. Die Gewerkschaft fürchtet den Verlust von bis zu 1300 Stellen.

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Von
  • dpa

Gut 300 Mitarbeiter und ihre Angehörigen haben nach Gewerkschaftsangaben am gestrigen Samstag in Dresden gegen den geplanten Jobabbau beim Chiphersteller Globalfoundries demonstriert. "Wir wollen eine Lösung auf sozialpartnerschaftlicher Basis", sagte der Vorsitzende des Landesbezirkes Nordost der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Oliver Heinrich, bei einer Kundgebung in der Innenstadt. Er forderte die Geschäftsleitung des Unternehmens zu Gesprächen auf. Es gehe um die Existenz von Menschen.

Nach der Kundgebung waren die Demonstranten vom Hauptbahnhof über die Prager Straße in die Innenstadt gezogen. Bereits Anfang Dezember waren über 300 Mitarbeiter auf die Straße gegangen. Globalfoundries hatte Anfang Oktober 2015 angekündigt, bis zu 800 der insgesamt 3700 Arbeitsplätze abbauen zu wollen.

Laut Gewerkschaft stehen einschließlich Leiharbeitern und befristet Beschäftigten bis zu 1300 Jobs auf dem Spiel. Sie sieht den gesamten Standort in Gefahr. Sollte sich die Auftragslage wieder bessern, sei die Fertigungsstätte vielleicht gar nicht mehr in der Lage, im gewünschten Umfang zu liefern, hieß es. Deshalb solle besser bei Tarifverhandlungen nach Arbeitszeitmodellen gesucht werden, mit denen die Mehrheit der Mitarbeiter gehalten werden könnten.

Ein Desaster wie bei der Schließung des Chipherstellers Qimonda 2009 dürfe sich nicht wiederholen, warnte der Fraktionsvorsitzende der Linken im Landtag, Rico Gebhardt, am heutigen Sonntag. Dem sächsischen Halbleiter-Standort drohe ein weiterer schwerer Schlag. Die Regierung müsse industriepolitische Mitverantwortung für die Mitarbeiter von Globalfoundries übernehmen. (uma)