Verwertung von Qimonda Dresden im Gange

Im Dresdner Werk schauen sich Interessenten um und geben Angebote ab. Die Suche nach einem Investor für das Unternehmen soll aber weitergehen.

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  • dpa

Die Verwertung des insolventen Dresdner Halbleiter-Herstellers Qimonda ist im vollen Gange. Interessenten schauten sich im Werk um und gäben Angebote ab, bestätigte der Sprecher von Insolvenzverwalter Michael Jaffé heute einen Bericht der Sächsischen Zeitung. Nach Prüfung durch den Gläubigerausschuss werde dann verkauft.

Trotzdem läuft nach den Angaben die Suche nach einem Investor für das Unternehmen weiter. Solange die Produktionsanlagen noch nicht vollständig verwertet seien, bestehe die Möglichkeit, für Qimonda als Ganzes einen Interessenten zu finden, sagte er. "Wir wollen jede Chance nutzen." Schrittweise werde zugleich das Unternehmen weiter stillgelegt.

"Der Abbruch des Technologiestandortes Saxony Valley hat begonnen, und die sächsische sowie die Dresdner Politik schauen tatenlos zu", kritisierte der sächsische DGB-Landeschef Hanjo Lucassen einer Mitteilung zufolge. Von den großen Ankündigungen zur Unterstützung sei nichts übrig geblieben. Fachkräfte wanderten ab, weil Dresden keine Perspektiven bieten könne. "Der Leuchtturm der Dresdner Chipindustrie verglüht", sagte Lucassen.

Qimonda hatte in Dresden einst 3900 Mitarbeiter. Rund 2100 Qimonda-Werker wechselten in die Transfergesellschaft. Rund 325 sollen davon eine neue Arbeit gefunden haben. Von den verbliebenen derzeit 150, die sich unter anderem um Reinräume kümmern, soll bis zum Jahresende die Hälfte das Unternehmen verlassen. Sie sollen dann unter anderem die Verwertung beaufsichtigen oder technische Anfragen beantworten. Qimonda hatte im Januar Insolvenzantrag gestellt.

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(dpa) / (anw)