Pay-TV: US-Regulierer will offenen Standard statt Receiverpflicht

Die Federal Communications Commission (FCC) will einen offenen Standard für die gebührenpflichtige Fernsehausstrahlung etablieren – auch um Verbrauchern die teure Receivermiete zu ersparen.

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Pay-TV: US-Regulierer will offenen Standard statt Receiverpflicht

Die US-Regulierungsbehörde erklärt die Receiver der Pay-TV-Sender für unerwünscht.

(Bild: c't)

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Die US-Regulierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) will den Pay-TV-Markt von seinen Fesseln befreien. Die Behörde hat am Donnerstag einen Vorschlag vorgelegt, demzufolge die gebührenpflichtige Fernsehausstrahlung standardisiert werden soll. Fernseher und andere Geräte sollen so direkt auf eine standardisierte Ausstrahlung zugreifen können, die proprietären Receiver der Sender könnten damit der Vergangenheit angehören.

US-Bürger zahlen laut FCC im Schnitt jährlich 230 US-Dollar Leihgebühren für solche Receiver, die den Empfang von gebührenpflichtigen Fernsehsendern ermöglichen. Die US-Sender machen damit 20 Milliarden US-Dollar Umsatz. Die Preise für Settop-Boxen seien seit 1994 um 185 Prozent gestiegen, während die Preise für Fernsehgeräte oder Computer um 90 Prozent gesunken seien, heißt es in dem Vorschlag der FCC. Hier sieht die Regulierungsbehörde Handlungsbedarf, um den Markt zu öffnen und Wettbewerb anzuregen.

Die FCC will selbst keine Vorgaben machen, sondern schlägt vor, eine etablierte und von der Branche akzeptierte Standardisierungsorganisation solle einen gemeinsamen Weg erarbeiten. Dabei soll neben der Ausstrahlung der Inhalte auch einheitliche Sicherheitstechniken berücksichtigt werden sowie offene Sendungsinformationen, die etwa von elektronischen Programmführern verwendet werden.

Die FCC will über den Vorschlag erstmals am 18. Februar abstimmen. Danach gibt es die Möglichkeit für betroffene Unternehmen und Bürger, Stellungnahmen einzureichen. Nach der Anhörungsphase folgt dann nochmal eine Abstimmung der Kommission über den gegebenenfalls geänderten Entwurf. (vbr)