Google SkyBender soll 5G-Internet per Drohne liefern

Solarbetriebene Drohnen sollen aus der Luft Internetzugang mit bis zu 40-facher LTE-Geschwindigkeit liefern. Das testet Google angeblich auf einem Weltraumbahnhof in New Mexico.

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Google SkyBender soll 5G-Internet per Drohne liefern

(Bild: Titan Aerospace)

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Projekt SkyBender liest sich wie der Plot zum neuen Bond-Film. Google schickt von einem privaten Weltraumbahnhof in New Mexico solarbetriebene Drohnen in die Luft, die Internetzugang über Millimeterwellen liefern sollen. Das berichtet die britische Tageszeitung The Guardian.

Schauplatz ist der privat geführte Spaceport America in der Nähe der Kleinstadt Truth or Consequences. Für 1000 US-Dollar pro Tag soll Google von Richard Bransons Raumfahrtunternehmen Virgin Galactic 1400 Quadratmeter Hangarfläche gemietet haben. Im letzten Sommer hat Google dort mehrere Sende- und Empfangsstationen installiert und und abseits des Terminals ein eigenes Flugkontrollzentrum gebaut.

Aktuell testet Google den Betrieb mit mehreren Drohnen, die bis zu fünf Jahre in der Luft bleiben können. Die Bruchlandung einer Drohne des Typs Solara 50 machte im Mai 2015 auf das Projekt aufmerksam. Letztlich plant Google laut Guardian, mehrere Tausend Drohnen weltweit für die Internetversorgung zu installieren.

Theoretisch soll die Technik Daten mit 40-facher LTE-Geschwindigkeit liefern können. Bei SkyBender handelt es sich um ein Partnerprojekt von Google Loon, ein Projekt, mit dem Google aus 20 km Höhe Internetzugang per Ballon in unzugängliche Gegenden bringen will.

Der Vorteil von Millimeterwellen verglichen mit dem gegenwärtig genutzten Mobilfunkspektrum ist, dass sie ein neues Spektrum erschließen. Das getestete 28-GHz-Band hat allerdings verglichen mit 4G nur ein Zehntel der Reichweite.

Durch Wetterphänomene wie Wolken, Nebel und Regen kann die Verbindung abreißen. Daher verwendet Google Phased-Array-Antennen, die das Signal über lange Distanzen fokussieren können, allerdings sehr viel Energie verbrauchen. Bis Juli 2016 hat Google die Erlaubnis der Kommunikationsbehörde FCC, die Tests durchzuführen. (akr)