80 Millionen Dollar für Atomreaktoren der nächsten Generation

Die US-Regierung steckt Geld in zwei Start-ups, die an neuen Kernkraftanlagen arbeiten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 96 Kommentare lesen
Atomreaktor
Lesezeit: 2 Min.

Nix Energiewende: Beim amerikanischen Energieministerium setzt man auch in Zukunft auf Atomkraft, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Geld für die neue Kernkraft"). Insgesamt 80 Millionen US-Dollar steckt das Department of Energy (DoE) in den nächsten fünf Jahren in zwei junge Nuklearfirmen – X-energy sowie, zusammen mit einem Energiekonzern, TerraPower.

Das neue Subventionsprogramm ist die Fortsetzung einer im November begonnen Förderinitiative, mit der das DoE die Entwicklung neuartiger Reaktortypen vorantreiben will. Neben dem Geld gibt es auch Hilfestellungen bei der Lizenzierung der Systeme durch die US-Atomaufsicht NRC – wovon sich die Start-ups viel erhoffen.

Dem DoE geht es darum, die angestaubte Kernkraft ins 21. Jahrhundert zu holen. So sollen etwa Schmelzsalze als Kühlmittel und Brennstoff eingesetzt, Uran möglicherweise durch Thorium ersetzt oder alternative Brennstoffvarianten wie das Kugelhaufenprinzip erprobt werden.

X-energy wurde 2009 von Kam Ghaffarian gegründet, der zuvor für den NASA-Ausrüster Stinger Ghaffarian Technologies tätig war, den er auch mitgegründet hatte. Das Nuklear-Start-up sitzt in Greenbelt, Maryland, und arbeitet an einem Hochtemperaturreaktor, der mit Gas statt mit Wasser gekühlt wird. Nach dem Kugelhaufenprinzip werden kleine Brennstoffpartikel in Graphitkugeln statt der üblichen Brennstäbe verwendet.

Der Ansatz, so hofft es zumindest Pete Pappano, der Vizepräsident für den Bereich der Brennstoffproduktion bei X-energy, mache eine Kernschmelze unmöglich. Eingekapselt in Kohlenstoff- und Keramikschichten sollen die Brennstoffpartikel von der Größe eines Mohnsamens auch bei Temperaturen von 1800 Grad Celsius nicht zerstört werden können. Tests des Oak Ridge National Laboratory und des Idaho National Laboratory zufolge werden solche Werte auch bei einem Störfall nicht erreicht.

Mehr dazu bei Technology Review Online:

(bsc)