Swisscom kündigt nach Gewinneinbruch Stellenabbau an

Der größte Telekommunikationskonzern der Schweiz hat im abgelaufenen Jahr deutlich weniger Gewinn gemacht als vorher. Nun sollen mehrere Hundert Stellen abgebaut, an anderer Stelle aber auch Jobs geschaffen werden.

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Swisscom kündigt nach Gewinneinbruch Stellenabbau an

(Bild: Swisscom)

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Von
  • Tom Sperlich

Nach einem Gewinneinbruch von 20 Prozent im Jahr 2015 und stagnierendem Umsatz will die Swisscom ein Sparprogramm einleiten. Dafür sollen unter anderem rund 700 Vollzeitstellen in der Schweiz – etwa genau so viele wie in 2015 neu hinzu kamen – wieder abgebaut werden, wie das Unternehmen mitteilte. Gleichzeitig sollen im laufenden Jahr aber auch 500 Stellen geschaffen werden.

Trotzdem zeigte sich der CEO des größten Schweizer Telekommunikationskonzern, Urs Schaeppi, bei der Bekanntgabe der Jahresergebnisse am Donnerstag gelöst. "Währungseinflüsse und intensiver Wettbewerb mit verstärkter Preisdynamik prägten unser Geschäft im letzten Jahr", sagte er und weiter: "Angesichts des anspruchsvollen Umfelds im ICT-Markt bin ich mit dem operativen Geschäft zufrieden."

Im Gesamtergebnis verdiente die in Staatsmehrheit befindliche Swisscom noch 1,362 Milliarden Franken (1,223 Milliarden Euro). Der Umsatz für 2015 betrug 11,68 Milliarden Franken (10,49 Milliarden Euro) – ein Minus von 0,2 Prozent. Mit konstanten Währungen und ohne Firmenzukäufe hätte ein Plus von 0,7 Prozent resultiert, erklärt das Unternehmen. Zu nennen seien auch Preissenkungen, so hätten allein die neuen Roamingtarife den Umsatz um 100 Millionen Fr. (89,8 Millionen Euro) gemindert.

Auf der positiven Seite notiert Swisscom steigende Umsätze mit Bündelverträgen (plus 16 Prozent), eine deutlich höhere Zahl TV-Kunden (plus 14 Prozent) und mehr Mobilfunkanschlüsse (plus 1,3 Prozent). Auch die italienische Tochter Fastweb konnte den Umsatz um 2,8 Prozent auf 1,74 Milliarden Euro steigern. Den Rückgang beim Reingewinn erklärt das Unternehmen vor allem mit Sondereffekten. Der Kurs der Swisscom-Aktie sank am Donnerstag trotzdem um rund 3 Prozent. (mho)