Sony G Master-Objektive: Erste Bilder mit FE 24-70mm F2.8 und FE 85mm F1.4

Für März hat Sony neue Vollformatobjektive für die spiegellosen Systemkameras der A7-Serie angekündigt. Wir konnten schon erste Fotos mit dem Porträtobjektiv FE 85mm F1.4 und dem lichtstarken Standardzoom FE 24-70mm F2.8 schießen.

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Drei neue Objektive sollen noch im Frühjahr das Objektivangebot fuer die spiegellosen Vollformatkameras der Sony A7-Serie erweitern. Auf den Neuen prangt diesmal kein Zeiss-Logo, sondern ein großes G für "G Master". Sony will damit eine neue Marke im eigenen Objektivzirkus etablieren, die für besonders hochwertige Optiken stehen soll: Schwerpunkt sind dabei Auflösung und Bokeh.

Die ersten drei Modelle der neuen Serie bedienen Brennweiten, die es für das A7-System mit E-Mount bereits gibt: Beim FE 85 mmF1.4 GM (2000 Euro) handelt es sich um eine klassisches Poträtobjektiv. Es ist noch einmal lichtstärker ist als das schon erhältliche Zeiss Batis 1.8/85. Mit dem FE 24-70 mm F2.8 GM (2400 Euro) nimmt Sony außerdem eine lichtstarke Alternative zum FE 24-70mm F4.0 ins Programm. Beide Optiken sollen schon im März in den Handel kommen. Später wird voraussichtlich noch das FE 70-200mm F2.8 GM (Preis steht noch nicht fest) als lichtstarkes Telezoom folgen.

Wir konnten bereits erste Bilder mit der Porträtfestbrennweite sowie dem Standardzoom anfertigen. Die Fotos sehen Sie in unseren Bilderstrecken.

Sony FE 85 mm F1.4 GM: Beispielbilder (14 Bilder)

Sony A7R II mit FE 85 mm F1.4 GM bei f/1.4, 1/800 s, ISO 400

Sony FE 24-70mm F2.8 GM: Beispielbilder (18 Bilder)

Sony A7R II mit FE 24-70 mm F2.8 GM bei f/2.8, 1/80 s, ISO 400

Kompakt dürften sich beide Optiken nicht nennen. Sie trugen an unserer Testkamera Sony A7R II ordentlich auf und machten einen sehr hochwertigen Eindruck. Der Autofokus des Standardzooms arbeitet sehr flott und leise. Das 85er hingegen gab beim automatischen Scharfstellen wahrnehmbare Geräusche von sich und arbeitete auch nicht ganz so flott. Gelungen ist hier der Blendenring, den man mit Rasterung oder stufenlos betreiben kann. Auch das manuelle Scharfstellen fühlte sich bei beiden Objektiven angenehm direkt an.

Auf einer Veranstaltung zu den neuen G Master-Objektiven wurde deutlich wie ernst es Sony mit dem spiegellosen Systemkameras im Vollformatmarkt ist: Mit den drei Neuen steigt das Angebot für die A7-Kameras auf 16 Objektive – dabei gibt es das System erst seit 2013. Wenn man Sony glauben darf, durfte sich der Hersteller zumindest in Deutschland im November und Dezember 2015 mit etwa 34 Prozent – einem hauchdünnen Vorsprung – Marktführer bei den Vollformatkameras nennen. Ein Prestigegewinn, an dem die A7-Serie einen sehr großen Anteil haben dürfte.

Das FE 24-70 mm F2.8 GM soll im März auf den Markt kommen und dann knapp 2400 Euro kosten.

Das setzt Nikon und Canon weiter unter Druck. Sie dominieren dieses Segment bisher deutlich – ohne grundlegende Strategie-Anpassung. Mit D5 und EOS-1D X Mark II haben sie gerade ihre neuen Vollformatspitzenmodelle vorgestellt: große, schnelle Spiegelreflexwerkzeuge, die bisher die spiegellose Konkurrenz auch kaum fürchten müssen. Anders sieht dies allerdings bei den professionell eingesetzten Modellen der Nikon D8xx-er sowie der Canon 5D-Reihe aus. Hier gibt es mit der Sony A7R II und ihrem 42-Megapixel-Sensor einen direkten, innovativen spiegellosen Gegenspieler, der mehr als nur Achtungserfolge für sich verbuchen konnte.

Lichtstarke Kuegl: Das FE 85 mm F1.4 ist das neue Porträtobjektiv des A7-Systems spiegellose Systemkameras. Zeiss deckt diese Brennweite mit dem Batis 1.8/85 bereits für das System ab. Sony ruft für sein 85er 2000 Euro auf, das Batis gibt es für etwa 1200 Euro.

Hinzu kommt, dass sich die beiden Großen bei ihrem Angebot spiegelloser Systemkameras insgesamt offene Flanken leisten. Das Canon EOS M-System kam spät, war dann zu langsam und leidet noch heute unter Objektiv- und Suchermangel. Auch das Nikon-1-System mit dem kleineren Typ-1-Zoll-Sensor konnte sich nie recht am Markt behaupten. Derzeit sieht es nicht so aus, als ob Canon und Nikon hier schnell nachlegen können und wollen. (ssi)