Telekom mit gemischtem Ergebnis
Die Deutsche Telekom hat nur durch Beteiligungsverkäufe Gewinne erzielt; zum ersten Mal mussten Verluste beim Mobilfunk verbucht werden.
Die Deutsche Telekom hat in den ersten drei Quartalen 2000 nur durch Beteiligungsverkäufe Gewinne erzielt. Wie das Unternehmen am heutigen Donnerstag im endgültigen Geschäftsbericht mitteilte, lag der Konzernüberschuss bei 8,4 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,3 Milliarden Euro). Dieses Ergebnis sei durch eine Reihe von "Sonderfaktoren" beeinflusst worden, so durch den Verkauf der Anteile an Global One (2,864 Milliarden Euro), der italienischen Gesellschaft Wind (2,328 Milliarden Euro) und an den Kabelgesellschaften in Nordrhein-Westfalen sowie Hessen (insgesamt 2,964 Milliarden Euro. Auch der Börsengang von T-Online spülte einiges Bargeld in die Kassen des Konzerns: Die Telekom nahm dadurch 2,657 Milliarden Euro ein. Der Umsatz kletterte den Angaben zufolge um 14,3 Prozent auf 29,2 Milliarden Euro.
Einen weiteren Gewinneinbruch verzeichnete die Telekom unterdessen im Festnetzgeschäft, wo sich das Ergebnis vor Steuern auf eine Milliarde Euro halbierte. Durch die hohen Kundengewinnungskosten rutschte das Unternehmen in der Mobilkommunikation erstmals in die rote Zahlen (1,3 Milliarden Euro). Immerhin konnte das Mobilfunkgeschäft der Telekom einen rasanten Kundenzuwachs verbuchen: Unter Einbeziehung aller Beteiligungen stieg die Zahl der Handy-Nutzer, die bei der Telekom Kunde sind, auf 26,5 Millionen und damit um 10,8 Millionen gegenüber dem Jahresende 1999. Gegenüber den ersten drei Quartalen 1999 konnte die Zahl der Mobilfunkkunden sogar verdoppelt werden, erklärte die Telekom. Allein T-D1 konnte gegenüber den ersten neun Monaten des Vorjahrs 7 Millionen Neukunden verzeichnen; insgesamt telefonieren nun 16,1 Millionen Benutzer über T-D1. (jk)