Auf ins Abenteuer: ScummVM 1.8 unterstützt mehr Spiele und Raspberry Pi

Spieler klassischer Adventure-Titel müssen nicht unbedingt auf ihre originalen DOS-Rechner zurückgreifen, dank ScummVM lassen sich viele Abenteuer auch am modernen PC bezwingen. Die Entwickler haben die Umgebung nun in Version 1.8 freigegeben.

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Auf ins Abenteuer: ScummVM 1.8 unterstützt mehr Spiele und Raspberry Pi

Nachfolger: Point-and-Click-Adventures von Lucas Arts genießen noch immer einen hervorragenden Ruf, manche Fans hätten Indiana Jones 4 lieber nach der Spiele-Vorlage gesehen.

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Nach langer Entwicklungszeit hat das ScummVM-Team Ausgabe 1.8 seiner Umgebung für klassische Abenteuerspiele veröffentlicht. In der Ankündigung des Release spricht das Team von einer der umfangreichsten Versionen in der Geschichte des Programms. Mit an Bord ist ein offizieller Port für den beliebten Einplatinenrechner Raspberry Pi sowie für den obskuren Handheld GCW-Zero.

Gleich zehn neue Spiele und acht neue Engines haben die Entwickler hinzugefügt, darunter Amazon: Guardians of Eden, Beavis and Butt-Head in Virtual Stupidity, Sfinx und Rex Nebular and the Cosmic Gender Bender – letzterer hat nichts mit Wrestling-Robotern zu tun. Es handelt sich bei allen um herkömmliche Point-and-Click-Abenteuer, die auf Dialogen und Rätseln aufbauen und sich bequem mit der Maus und einer grafischen Umgebung spielen lassen.

Bei The Lost Files of Sherlock Holmes handelt es sich um eine zweiteilige Serie von Electronic Arts, in The Case of the Serrated Scalpel und The Case of the Rose Tattoo muss der Spieler sein detektivisches Können unter Beweis stellen. Mit dem Namen Zork verbinden viele Nutzer eher Text-Adventure, Zork Nemesis: The Forbidden Lands und Zork: Grand Inquisitor ähneln jedoch eher grafisch aufwendigen Spielen mit obskuren Rätseln wie Myst. In dieselbe Kategorie fällt auch The Labyrinth of Time.

Während alle bisher vorgestellten Spiele aus den 1990er-Jahren stammen, handelt es sich bei Broken Sword 2.5: The Return of the Templars um einen 2008 von Fans produzierten Nachfolger der originalen Baphomets-Fluch-Spiele. Alle erwähnten Titel lassen sich einfach in einem grafischen Starter konfigurieren. Im Gegensatz zu universelleren Werkzeugen wie DOSBox konzentriert sich ScummVM ausschließlich auf Adventure-Spiele.

Auch unter der Haube gibt es einige Verbesserungen. Der MT-32-Emulator unterstützt nun die Version 1.5.0 von Munt, sodass man keine teure Peripherie für den MIDI-Genuss auftreiben muss. Hinzu kommt die Integration des Miles Sound System, zumindest für Spiele, die es auch früher unterstützten. Das AGI-System – Sierras Engine für Spiele wie King's Quest oder Police Quest – haben die Entwickler komplett überarbeitet, sodass die Kompatibilität mit Sierra-Titeln besser als je zuvor sein soll. Als Resultat können Spieler nun nach Belieben die originale Plattform wechseln und ScummVM passt die Software entsprechend an.

Hinzu kommen viele kleine Änderungen und Bugfixes. ScummVM erscheint als freie Software und ist für etliche Plattformen verfügbar. Obwohl wenige Spiele wie Flight of the Amazon Queen als Freeware erhältlich sind, gilt das gerade für Klassiker wie The Secret of Monkey Island nicht. (fo)