Blu-ray-Nachfolger: 300-GByte-Disks für die Langzeitarchivierung

Everspan Library System heißt das erste Archivsystem mit Archival Discs. Der lang erwartete Blu-ray-Nachfolger zur Langzeitarchivierung soll die maximal 300 GByte Daten 100 Jahre bereithalten.

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Blu-ray-Nachfolger: 300-GByte-Disks für die Langzetarchivierung
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Von
  • Susanne Nolte

Die Sony-Sparte Optical Archive hat gestern mit dem Everspan Library System eine Jukebox für Rechenzentren vorgestellt, die mit 300-GByte-Medien arbeitet. Den Standard für die Archival Discs genannten Medien hatten Sony und Panasonic vor zwei Jahren fertiggestellt. Nun stehen Disks und Library zur Auslieferung bereit.

Da die optischen Disks speziell für die Langzeitarchivierung entwickelt wurden, garantiert Sony eine Haltbarkeit von 100 Jahren – sofern sie artgerecht behandelt werden: Üblicherweise bleiben optische Archivmedien in der Jukebox respektive den vorgesehenen Magazinen und werden nicht von Menschen berührt. Bisher bestand die einzige Alternative zu den nicht sehr haltbaren Blu-ray-Discs, die maximal 100 GByte fassen, in den DVD- und Blu-ray-Varianten M-DISC, die aus anorganischen Materialien bestehen und deren Hersteller Millenniata ebenfalls eine Haltbarkeit von 100 Jahren verspricht.

Die Archival-Disc-Roadmap sieht – ohne Jahresangaben – eine zweite Generation mit 500 GByte und eine dritte mit 1 TByte vor. Allen gemeinsam ist die beidseitige Beschreibbarkeit auf drei Lagen pro Seite mit einem Laser, der mit violettem Licht, also einer Wellenlänge von 405 nm arbeitet.

Sonys erste Archival-Disc-Library Everspan besteht aus drei Einheiten: dem Basismodul, dem Robotik-Modul und bis zu 14 Expansionseinheiten, über die sich das Fassungsvermögen auf derzeit 181 PByte (Petabyte) erweitern lässt. Insgesamt 64 Laufwerke mit einem sequenziellen Durchsatz von jeweils bis zu 280 MByte/s kann die Jukebox aufnehmen. Darüber hinaus lassen sich vier Libraries zu einer logischen zusammenschalten, was 724 PByte in einem einheitlichen Adressraum ergibt.

Laut Sony evalurieren derzeit das Supercomputing-Zentrum Los Alamos National Laboratory (LANL) und weitere Einrchtung die Library. (sun)