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Nix Facebook: Deutsche Unternehmen kommunizieren lieber per Fax

Beim CeBIT-Schwerpunkt Digitalisierung hat die deutsche Wirtschaft noch Nachholbedarf, meint der Branchenverband Bitkom. Hiesige Unternehmen kommunizieren lieber per Fax als über moderne soziale Medien.

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Nix Facebook: Deutsche Unternehmen kommunizieren per Fax

(Bild: c't)

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Die Digitalisierung steht im Mittelpunkt der diesjährigen CeBIT in Hannover, die am Montag ihre Tore geöffnet hat. Die deutsche Wirtschaft hat einer Erhebung des Branchenverbands Bitkom zufolge etwas Nachholbedarf: Acht von zehn Unternehmen nutzen zur internen und externen Kommunikation häufig das Faxgerät. Damit ist das Fax das beliebteste Kommunikationsmedium nach dem Telefon und der E-Mail. Nur die Hälfte der befragten Firmen setzt Video- oder Onlinekonferenzen ein – und nur 15 Prozent nutzen soziale Medien.

Der Bitkom ruft die Unternehmen daher auf, die Digitalisierung mit noch höherem Tempo und Einsatz voranzutreiben. "Die Zurückhaltung bei der Nutzung sozialer Medien und beim Einstieg in die App-Ökonomie steht geradezu symbolisch für den noch zu zögerlichen Ansatz vieler Unternehmen bei der digitalen Transformation", sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder in Hannover. "Es geht heute nicht mehr in erster Linie um die Digitalisierung von Geschäftsprozessen, es geht um völlig neue Geschäftsmodelle."

(Bild: Bitkom)

Doch nur etwas mehr als die Hälfte der befragten 1100 Unternehmen meint, dafür die erforderlichen Mitarbeiter zu haben. Laut Bitkom gibt es derzeit 43.000 offene Stellen in der Branche, die teils schwer zu besetzen seien. Dazu wollen zwei Drittel der Unternehmen in diesem Jahr neue Stellen schaffen, womit 20.000 Arbeitsplätze entstehen dürften.

Bitkom-Präsident Thorsten Dirks unterstrich deshalb erneut die Forderung des Verbands, Informatik als Pflichtfach in den Schulen einzuführen. Auch Englisch müsse als “Weltsprache der digitalen Wirtschaft” bereits in der 1. Grundschulklasse unterrichtet werden. Zudem sei die Branche dringend auf Zuwanderung von Studierenden und Fachkräften angewiesen. (vbr)