Obama in Kuba: Google wird mehr Internetzugänge schaffen

Während seines Kuba-Besuchs hat US-Präsident Barack Obama darauf hingewiesen, dass der US-Konzern Google einen Deal mit Kuba geschlossen hat. Google soll dabei helfen, mehr Internetzugänge zu schaffen. Das Land könne sich dadurch verändern, meint Obama.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 48 Kommentare lesen
Internetcafé in Havanna

Barack Obama in Havanna

(Bild: whitehouse.gov)

Lesezeit: 2 Min.

Google hat mit Kuba einen Deal geschlossen, der mehr Internetzugänge in das Land bringen soll. Das erklärte US-Präsident Barak Obama in einem Interview mit dem US-amerikanischen TV-Sender ABC während seines Kuba-Besuchs am gestrigen 21. März. Obama machte deutlich, dass dies das Land stark verändern könne: "Change is going to happen here." Momentan haben weniger als fünf Prozent der Kubaner einen Internetanschluss bei sich zuhause. Landesweit gibt es bisher nur wenige Hotspots.

Wie die Tagesschau berichtet, ereignen sich an diesen Hotspots mehr und mehr emotionale Szenen, da einige Kubaner via Internet erstmals den Kontakt mit Familienangehörigen und Bekannten außerhalb Kubas aufnehmen können. Dafür verantwortlich ist die zunehmende Verbesserung der Beziehung von den USA und Kuba. Seit dem Juli 2015 entspannt sich das Verhältnis.

Die Zahl der Internetnutzer soll laut offiziellen Prognosen der kubanischen Regierung in den kommenden Jahren überdurchschnittlich stark wachsen.

(Bild:  "Die Informationstechnologieoffensive Kubas", Dominik Haidenthaler )

Nach einem Gespräch mit Staatschef Raúl Castro erklärte Obama laut dem Bericht: "Wir bemühen uns darum, dass mehr Kubaner Zugang zum Internet und damit zur globalen Wirtschaft bekommen." Dies sei auch ein Ziel der Regierung von Raúl Castro. "Wir wollen die Kubaner befähigen, innovative Geschäfte online abzuwickeln. Im 21. Jahrhundert können Länder nur erfolgreich sein, wenn die Bürger Internetzugang haben." Ob mit dem Ausbau des Internets auch die Informationsfreiheit kommt, bleibt abzuwarten. Die Ausbaupläne der Regierung gelten aber als ambitioniert.

Erst im September 1996 erhielt Kuba über Satellitenverbindungen Zugang zum Internet. Im Jahr 2013 wurde schließlich das Unterseekabel ALBA-1 nach Venezuela aktiviert und damit der Abhängigkeit vom satellitenbasierten Internet ein Ende gesetzt. Unmittelbar danach wurden 118 Internetcafés eröffnet. Im Juli 2015 wurden zusätzlich 35 WLAN in Parks und anderen stark frequentierten Zonen in Betrieb genommen. Diese Angebote an öffentlichen Internetzugängen werden seither ausgebaut.

Lesen Sie mehr zu dem Thema in dem Hintergrund-Artikel auf c't:

(kbe)