McDermott bleibt alleiniger SAP-Chef

Nach seinem schweren Unfall sagte mancher bereits das Ende seiner Karriere voraus. Aber Bill McDermott bleibt auch weiterhin an der Spitze des Software-Riesen SAP.

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McDermott bleibt alleiniger SAP-Chef

(Bild: SAP)

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Von
  • Susanne Nolte

Bill McDermott wird Europas größten Softwarekonzern SAP bis 2021 weiter führen. Das Unternehmen habe den Vertrag mit dem Vorstandschef entsprechend verlängert, bestätigte eine Firmensprecherin am Donnerstagabend einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg. Auch die Kontrakte des Finanzvorstands Luka Mucic und weiterer Manager seien verlängert worden.

Der 54-Jährige US-Amerikaner führt den Dax-Konzern mit seinen über 75.000 Mitarbeitern seit 2014 allein, zuvor war er vier Jahre lang Co-Chef. McDermott hatte vergangenen Juli in den USA einen schweren Unfall. Er war bei der Geburtstagsfeier seines Vaters mit einem Wasserglas in der Hand auf einer Treppe ausgerutscht, fiel mit dem Gesicht auf die Scherben und verlor nach einer Operation und einer Infektion ein Auge.

Der Manager pendelt üblicherweise zwischen Deutschland und den USA. Er konnte aufgrund seiner Verletzung für einige Wochen nicht zur deutschen SAP-Zentrale in Walldorf fliegen. Zuletzt hatte es Spekulationen gegeben, dass während seiner Abwesenheit andere Manager an Einfluss gewonnen hätten und McDermott zurücktreten könnte. Der SAP-Chef selbst hatte im September betont, er sei wieder voll einsatzfähig.

Der Umbau bei SAP schreitet indes voran. Der Konzern ist seit einigen Jahren dabei, sein Geschäftsmodell umzustellen: Statt Softwarelizenzen zu verkaufen, bietet er den Kunden vermehrt Programme zur Miete aus der Cloud an. Das bringt den Walldorfern stetigere und von der Konjunktur unabhängigere Einnahmen. Um das Feld auszubauen, hatte sich SAP in den vergangenen Jahren mit Milliardenübernahmen gerüstet. (dpa) / (sun)